Selbstständige und Kleinstunternehmen standen schon immer unter besonderem Druck, wenn es um die ging. Doch laut den Ergebnissen der aktuellen Jimdo-ifo-Kreditumfrage wird es derzeit noch schwieriger, bei den Bankverhandlungen an Kredite zu kommen.
Demnach ist der Anteil der Selbstständigen, die als restriktiv bezeichnen, hoch und steigt seit drei Quartalen stetig an. Mehr als jeder zweite Solo-Selbstständige berichtet laut Mitteilung im dritten Quartal 2022 von restriktiven Kreditverhandlungen: Mit 52 Prozent der Solo-Selbstständigen seien dies anteilig mehr als doppelt so viele der Befragten wie in der Gesamtwirtschaft. Hier gaben 24 Prozent an, restriktive Kreditverhandlungen erlebt zu haben. Noch im Vorjahr wurde die Hürde als deutlich niedriger empfunden: 28 Prozent bei den Kleinen versus 17 Prozent bei den Großen.
Grundsätzlich führen Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmen seltener Kreditverhandlungen als große Unternehmen. Das zeigen die Ergebnisse der letzten fünf Quartale der Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindexumfragen. Im dritten Quartal 2022 haben demnach elf Prozent der Kleinstunternehmen Kreditverhandlungen geführt, bei der Gesamtwirtschaft waren es 25 Prozent.
„Die Auflagen für Kleinstkredite sind insgesamt höher geworden in den letzten Jahren”, sagt Matthias Henze, CEO und Mitgründer von Jimdo. „Kein Wunder also, dass Solo-Selbstständige und kleine Unternehmen es als zunehmend schwer empfinden, an Kredite zu kommen. Dabei brauchen Solos in Deutschland nicht mehr Hürden, sondern weniger, um sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren zu können. Und manchmal braucht es eine Finanzspritze, um richtig durchstarten zu können oder den nächsten Schritt zu gehen.”
Befragt worden waren nach Angaben über 1.300 Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmerinnen und -unternehmer sowie über 9.000 mittlere und große Unternehmen.
Bildquellen
- Inforgraphics Research Hub – Kreditvergabe restriktiv: Umfragewerte aus Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex-Umfragen 2021/2022
