Rechtschutzversicherungen gibt es meist als Baukasten: Der Kunde wählt gezielt die Bereiche, die er absichern lassen möchte. Häufig nachgefragt sind dabei Kombiprodukte aus Privat-, Berufs- und Verkehrsrechtsschutz. Einige der Einstiegstarife bieten umfangreichen Schutz; andere vermeintlich günstige Kombiprodukte enttäuschen dagegen. Das zeigt der Test des Deutschen Instituts für Service-Qualität, welches im Auftrag des Nachrichtensenders n-tv die Rechtsschutzprodukte von zwölf Versicherern untersucht hat.
Die Versicherungsbranche erzielt laut den Testern insgesamt ein gutes Gesamtergebnis; es offenbaren sich aber deutliche Unterschiede zwischen den Anbietern: Das Abschneiden der Versicherer reicht von „sehr gut“ bis „ausreichend“. Dabei ist nicht bei allen Unternehmen der günstigste Tarif preislich wirklich attraktiv – bei den Kombiprodukten aus Privat-, Berufs- und Verkehrsrechtsschutz lässt sich bei Wahl des günstigsten anstelle des im Vergleich teuersten Angebots in allen untersuchten Fällen mehr als die Hälfte der Kosten sparen. Generell zu unterscheiden sind dabei Tarife mit und ohne Selbstbeteiligung. Kunden, die eine Selbstbeteiligung von 150 Euro in Kauf nehmen, profitieren bei gleichen Leistungen von spürbar geringeren Tarifkosten.
VERSICHERUNGSTEST
Das Deutsche Institut für Service-Qualität testete die günstigsten Kombinationsprodukte aus Privat-, Berufs- und Verkehrsrechtsschutz von zwölf bedeutenden Versicherern. Der Test umfasste eine Leistungs- sowie eine Kostenanalyse.
Sparpotenzial und Leistungsunterschiede
Bei allgemeinen Leistungs- und Tarifmerkmalen schneiden die Produkte vergleichsweise am besten ab, etwa durch eine umfangreiche Kostenübernahme für Mediation und gerichtliche Fällen sowie die stets kostenlose Rechtsberatung am Telefon. Wie bei den Kosten offenbaren sich aber auch in puncto Leistungsumfang deutliche Unterschiede zwischen den Versicherern. Dabei zeigt der Test, dass kostengünstig nicht automatisch leistungsschwächer bedeutet. So bieten vier Unternehmen Tarife zu relativ niedrigen Kosten in Kombination mit guten bis sehr guten Leistungen an.
Die besten Rechtsschutzversicherungen 2019
Als Testsieger hat das Deutsche Institut für Service-Qualität Auxilia ermittelt – mit dem Qualitätsurteil „sehr gut“. Der Versicherer überzeuge mit seinem Kombitarif aus Privat-, Berufs- und Verkehrsrechtsschutz mit hervorragenden Leistungen: Sowohl in puncto Vertragsbedingungen und Versicherungsumfang als auch bei den allgemeinen Leistungs- und Tarifmerkmalen schneide das Unternehmen im Vergleich am besten ab. Auch die relativ niedrigen Prämien in der Kostenanalyse trugen zum Gesamtsieg bei, so die Begründung.
Den zweiten Rang belegt WGV (Qualitätsurteil: „sehr gut“). Im Rahmen der Kostenanalyse habe sich sich der „BASIS-Tarif“ mit 150 Euro Selbstbehalt als der günstigste im Test erwiesen. Für die Versicherungsvariante ohne Selbstbeteiligung biete das Unternehmen den zweitgünstigsten Tarif. Zudem seien die Leistungen der Rechtsschutzprodukte insgesamt gut, vor allem hinsichtlich der speziellen sowie der allgemeinen Leistungen und Tarifmerkmale, heißt es.
Arag positioniert sich mit einem sehr guten Gesamtergebnis auf Rang drei. Ausschlaggebend für das positive Abschneiden sei das im Anbietervergleich beste Ergebnis hinsichtlich der Tarifkosten. Die Ersparnis gegenüber dem jeweils teuersten Tarif ohne Selbstbehalt betrage bei allen untersuchten Kundenprofilen rund 54 Prozent. Ein passendes Produkt mit einer Selbstbeteiligung von 150 Euro biete der Versicherer nicht an.
TV-Hinweis: n-tv Ratgeber – Test berichtet am Donnerstag, 24. Januar 2019 um 18.35 Uhr über die Rechtschutzversicherungen. Weitere Informationen: www.disq.de.
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