Mehr Exzellenz, Transfer und Mobilität bei gemeinsamen Wissenschaftsprojekten – auf ihrer Abschlusskonferenz in Riga zogen Vertreter des Baltic Science Network ein positives Fazit ihrer Arbeit.
Viele wissenschaftliche Fragen lassen sich heute nur grenzüberschreitend beantworten. Dazu gehören zum Beispiel die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf die Küsten, die Veränderungen, die der demografische Wandel in der Ostseeregion bewirkt und die Frage, wie sich kostenintensive Großforschungsanlagen international finanzieren und betreiben lassen.
Strategie für eine gemeinsame Wissenschaftspolitik im Fokus
2014 startete der Hamburger Senat nach Angaben der Wissenschaftsbehörde 2016 seine Initiative für das Baltic Science Network (BSN). Zwei Jahre später kamen Partner aus neun Ostseeanrainerstaaten nach Hamburg, um erstmals über eine gemeinsame Wissenschaftspolitik zu beraten. Ziel war, eine neue Netzwerkstruktur für Wissenschaftspolitik und Wissenschaftsmanagement im Ostseeraum zu schaffen. Bislang wurde Wissenschaftspolitik in dieser Region separat auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene betrieben.
Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank betonte damals in einer Mitteilung, im Ostseeraum gebe es eine hervorragende Hochschul- und Forschungsinfrastruktur. „Um international wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir aber die Rahmenbedingungen für eine vertiefte internationale Kooperation unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler noch weiter optimieren.“ Zudem sei das Baltic Science Network eine hervorragende Möglichkeit, Europa durch Wissenschaft zu stärken.
Nach einer Laufzeit von drei Jahren endete das EU-finanzierte europäische Gemeinschaftsprojekt im Februar 2019. Auf der Abschlusskonferenz des Baltic Science Network am 22. Februar in der Universität Lettlands in Riga fiel das Fazit positiv aus. Unter Federführung der Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung (BWFG) habe das BSN durch eine Vielzahl von Studien und Veranstaltungen gezeigt, „dass die Ostseeregion vielseitiges Potenzial für exzellente Wissenschaft hat und als Modellregion für andere Makroregionen und die EU fungieren kann“, heißt es in einer Pressemitteilung der Wissenschaftsbehörde Hamburg aus dem Februar.
Schwerpunkte definiert
In einer gemeinsamen Stellungnahme haben sich die teilnehmenden Ostseeanrainerstaaten darauf verständigt, die wissenschaftliche Zusammenarbeit auszubauen. Hierfür soll unter anderem die vorhandene wissenschaftliche Exzellenz im Ostseeraum sowie die Mobilität von Forschenden grenzübergreifend gefördert und der Transfer von wissenschaftlich fundiertem Wissen in Gesellschaft und Wirtschaft gestärkt werden.
Die Arbeit soll in Zukunft im Rahmen einer freiwilligen, zunächst selbst finanzierten Dachstruktur weitergeführt werden.