Welche Elemente eines „Content-Stückchens“ sind dafür verantwortlich, dass dieser Content von anderen Menschen geteilt wird? Wir sprechen in diesem Zusammenhang von so genannten Share Impulsgebern. Die folgende Liste zeigt, welche Impulsgeber eingesetzt werden können, um die Chance zu erhöhen, dass Inhalte von den Adressaten geteilt werden.
Inhaltsverzeichnis:
- Witziger Content
- Sexy Content
- Schockierender Content
- Emotional Bewegender Content
- Unglaublicher Content
- Kontroverser Content
- Cooler Content
- Zeitgeist Content
- Süßer Content (Cute)
- Ekelhafter Content
- Erfolgs-Content
1) Witziger Content
Witz und Komik funktioniert fast immer und das nicht erst im digitalen Zeitalter. Witze haben sich schon lange vor dem Internet auf den Schulhöfen, in Unternehmen und in Kneipen verbreitet. Fragen Sie sich selbst einmal: Haben Sie nicht auch schon einmal ein lustiges Bild oder einen Witz per E-Mail, Whatsapp oder Facebook geteilt?
Der Grund dafür liegt nicht nur darin, dass Sie andere zum Lachen bringen möchten, weil Sie selbst auch gelacht haben. Es geht vielmehr darum, sich mit witzigen Inhalten zu positionieren oder ein Feedback zu erhalten. Witze stellen einen sozialen Kontext zwischen zwei oder mehr Menschen her. Speziell auf Facebook werden sie auch genutzt, um sich mit lustigen Aussagen zu identifizieren. So gab es beispielsweise vom Fernsehsender Kabel Eins ein Witz-Textbild, auf dem stand:
„Ich habe gelesen, man kann Schoko-Fondue aus übrig gebliebener Schokolade machen. Ich bin verwirrt. Was ist „übrig gebliebene Schokolade“?“
2) Sexy Content
Sexy Inhalte verbreiten sich nur selten über offiziell zugängliche Netzwerke, dafür umso mehr in geschlossenen Netzwerken wie Whatsapp. Bei dem Einsatz dieses Impulsgebers ist peinlich genau darauf zu achten, dass der Impulsgeber erstens zur Zielgruppe und zweitens zum Produkt bzw. zur Marke passt.
3) Schockierender Content
Inhalte, mit denen man nicht rechnet, besonderes Zahlenmaterial und Ähnliches verbreiten sich schnell. Während der ersten Wochen der Flüchtlingskrise wurden immer wieder schockierende Zahlen über die wachsende Anzahl Flüchtlinge aber auch über die Angriffe auf Flüchtlingsheime veröffentlicht. Schockieren kann aber auch ein Video, das einen Schock-Effekt besitzt. Vor einigen Jahren wurde ein Kaffee-Produkt aus der Dose mit dem Namen k-fee beworben. Der Slogan „So wach warst Du noch nie“ wurde mit einem kurzen Zombie-Schocker beworben, der sich rasant im Internet als Viral-Video verbreitet hat. Dabei sah man zunächst eine ruhige Landschaftsaufnahme und plötzlich schaute ein Zombiegesicht in die Kamera.
4) Emotional Bewegender Content
Inhalte, die sich an die Herzen der Leser und Zuschauer wenden, werden ebenfalls gern geteilt. Das bewegende EDEKA-Weihnachtsvideo ist vielen im Gedächtnis geblieben, bei dem der alte Vater seine erwachsenen Kinder zum Weihnachtsfest einlädt und sie nicht kommen, bis er schließlich seine eigene Beerdigung inszeniert, um die Familie wieder zusammenzubringen. Gerade zu besonderen Anlässen wie Weihnachten bieten sich gute Gelegenheiten, bewegende Geschichten in Content zu verpacken.
5) Unglaublicher Content
Videos von Zauberern haben eine Zeit lang die Facebook Nachrichtenströme gesäumt. Der Inhalt der Filme war schlichtweg unglaublich. Beispielsweise ist ein Zauberer in ein fahrendes Auto durch die geöffnete Scheibe hineingesprungen. Das ist technisch nicht möglich, sah aber unglaublich aus. Es muss aber kein Video sein. Auch besondere Daten wie unglaublich hohe Zahlen zu aktuellen Themen können als Impulsgeber für eine schnelle Verbreitung dienen.
6) Kontroverser Content
Diese Form von Inhalten führt in Communities meist zu starken Dialogen bzw. Diskussionen. Der Inhalt sollte somit mindestens zwei Meinungslager adressieren. Auch hier darf wieder die Flüchtlingsdiskussion als Beispiel herhalten. Eine klare Aussage und Position führte in der Vergangenheit zu Hunderten von Kommentaren in den einschlägigen Netzwerken. Aber Achtung: Sollte sich ein Unternehmen bzw. eine Marke dazu äußern, sollte vorher abgeklärt werden, ob dies auch zur Content Strategie passt. Hier werden häufig politische und religiöse Themen als Ausschlusskriterien definiert, da dies negativen Einfluss auf die Marke nehmen kann.
7) Cooler Content
Was als „cool“ gilt, ist sicher von der Zielgruppe abhängig. Wenn der Content aber dabei hilft, den Adressaten cooler darzustellen, wenn er ihn teilt, dann wird der Cool Content Impulsgeber bestmöglich bespielt. So hat ein Navigationsgeräte-Hersteller verschiedene Stimmen zum Download angeboten, mit denen man das Gerät „pimpen“ konnte.
8) Zeitgeist Content
Den Zeitgeist zu treffen heißt vor allem, die Denk- und Fühlweise der Menschen anzusprechen. Vielleicht haben Sie den Film „Zeitgeist“ gesehen. Systematisch deckt er die Veränderung der Kommunikation im digitalen Zeitalter auf. Es gibt nur wenig Gespräche, dafür kann der Zuschauer jede SMS, Whatsapp und Facebook Mail mitlesen, die die Charaktere schreiben. Wenn Content – und sei es nur ein kurzer Text – einen Zeitgeist trifft, so entscheiden sich viele Menschen, die sich damit identifizieren, dazu den Inhalt auch mit ihren digitalen Freundeskreisen zu teilen.
9) Süßer Content (Cute)
Hier geht es weniger um Süßigkeiten, sondern um knufflige Bilder. Als „Cat Content“ verschrien greifen bis heute immer wieder Fotos von Tieren, die besonders lustig oder besonders süß aussehen. Nach der Katze kam das Faultier, und wer weiß, welche Tiere als nächstes durch die digitalen Sphären getrieben werden. Sobald Sie aber ein Bild schaffen, auf dem aus Sicht Ihrer Zielgruppe ein sympathisches und reizendes Objekt – zum Beispiel ein Tier – zu sehen ist, steigen die Chancen, dass sich das Bild weiter verteilt. Zusätzlich können Sie das Bild noch mit einer Aussage und oder einer Sprechblase versehen, um dem Beitrag mehr Wirkung und eine klare Botschaft zu geben.
10) Ekelhafter Content
Das komplette Gegenteil zum Cute Content ist der ekelhafte Content. Dass so etwas funktionieren kann, wissen wir spätestens nach dem Erfolg des RTL Dschungel-Camps. Hier essen semiprominente Camper die ekeligsten Dinge, um Punkte für ihre Camp-Kollegen zu holen, die dann in vernünftiges Essen umgemünzt werden. Sollten Sie diesen Impulsgeber einsetzen wollen, achten Sie unbedingt darauf, dass sich keine negativen Auswirkungen auf Ihre Marke ergeben und dass die Aussage auch richtig bei Ihrer Zielgruppe ankommt.
11) Erfolgs-Content
Warum funktionieren immer wieder Sport-Filme, bei denen aus einer grauen Maus am Ende ein Champion wird? Menschen lieben Erfolgsgeschichten, weil sie ihren eigenen Erfolg anstreben und solche Geschichten einen positiven Strahleffekt besitzen. Machen Sie sich das zunutze. Suchen Sie nach Erfolgsgeschichten, die Sie weitererzählen können. Denkbar sind auch Geschichten, bei denen Ihre Kunden Erfolg haben, weil sie mit ihnen zusammenarbeiten oder Ihre Produkte einsetzen.
Für alle Impulsgeber gilt, dass Sie sich an die richtigen Rahmenbedingungen für Content halten. Dazu zählen die richtigen Keywords, eine sinnvolle Formatierung und die Optimierung auf die Endgeräte von Smartphone über Tablet bis zum Rechner. Vergessen Sie auch nicht, dass Sie bei allen Behauptungen Quellen nennen können, die als Faktenlage Ihre Aussagen unterstützen.
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Frank Mühlenbeck
