Der russische Aktienmarkt erholte sich in der vergangenen Woche kräftig. Der RDX-Index stieg am 29. Januar um 3,05 Prozent auf 906 Indexpunkte und der RTS-Index um 2,82 Prozent auf 751 Indexpunkte. Damit stiegen der RDX-Index seit dem 21. Januar um 25 Prozent und der RTS-Index um 17 Prozent. Der auf Rubel basierende MICEX-Index kletterte „nur“ um 0,73 Prozent nach oben auf 1.784 Indexpunkte.
Auch der deutschen Aktienindex Dax stieg am 29. Januar um 1,78 Prozent auf 9.840 Indexpunkte und der amerikanische S&P-Index um 2,48 Prozent auf 1.940 Indexpunkte. Gold stabilisierte sich bei 1.118 US-Dollar/Unze, was immerhin schon ein Kursanstieg von 5 Prozent seit Jahresbeginn bedeutet. Der Euro gab leicht um 0,9 Prozent auf 1,08 Euro/US-Dollar nach.
Aktien wie Gazprom konnten am 29. Januar um 2,61 Prozent bzw. 5,3 Prozent zulegen. Der Schweineproduzent Cherikizovo Group stieg sogar um 29 Prozent, der Stahlkonzern Mechel um 26 Prozent und der Konsumwert X 5 Retail Group um 12 Prozent an einem Tag. Der Grund war der starke Anstieg des Brentölpreises auf 35,97 US-Dollar/Barrel und des WTI-Ölpreises auf 33,75 US-Dollar/Barrel aufgrund von Gerüchten, dass sich Russland und Saudi-Arabien auf eine Verringerung der Fördermengen einigen können. Noch sind dies aber alles nur Gerüchte und keine Fakten, sodass der Ölpreisanstieg sich als Strohfeuer erweisen könnte. Sowohl Russland als auch Saudi-Arabien müssen bei solch niederigen Ölpreisen ein neues Krisen-Szenario aufmachen und im Haushalt Einsparungen vornehmen. Die russische Regierung hat einen Ölpreis von 50 US-Dollar/Barrel eingeplant, um ein Haushaltsbilanzdefizit von 3 Prozent des Bruttosozialprodukts erreichen zu können.
Seehofer spricht mit Putin
Der CSU-Chef Horst Seehofer will im Februar mit Russlands Präsident Wladimir Putin sprechen. Seehofer tritt dafür ein, dass der Minsk-II-Prozess in der Ukraine umgesetzt wird, damit die Sanktionen abgebaut werden können. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier fliegt zum einem Kulturfest nach Saudi-Arabien, auch um eine Öffnung von Saudi-Arabien im Syrien-Konflikt zu erreichen. Saudi-Arabien und Russland sind die wichtigsten Länder, um den Syrien-Konflikt zu lösen. Davon wird wiederum abhängen, ob der Flüchtlingsstrom in diesem Jahr in Deutschland gebremst werden kann.
Gute Stimmung beim Fondskongress in Mannheim
Beim Fondskongress in Mannheim am 27./28. Januar war die Grundstimmung trotz der starken Kursverluste an den Weltbörsen immer noch sehr positiv. Der Münchener Vermögensverwalter Jens Erhard glaubt im Jahresverlauf an steigende Kurse aufgrund der wachsenden Geldmenge in Europa und in Deutschland.
Andreas Männicke