Es ist vor allem die starke Identifikation mit der Arbeit, die dazu führt, dass Arbeitnehmer immer mehr an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gehen. Auf der anderen Seite machte die Umfrage von 2.000 Berufstätigen auch deutlich, dass jeder dritte Bundesbürger seine Arbeitszeit selbst einteilen kann. Sie waren allerdings auch häufig außerhalb ihrer Arbeitszeiten für E-Mails und Anrufe erreichbar oder leisteten Überstunden. Die aktuelle Umfrage und die Daten der mehr als 17 Millionen AOK-Mitglieder machen deutlich, dass Überstunden, Pendeln und die ständige Erreichbarkeit zu psychischen Erkrankungen führen.
Arbeitnehmer können nicht mehr abschalten
Durch die Verwischung der Grenzen zwischen Privatleben und Beruf können viele Arbeitnehmer nicht mehr richtig abschalten. Sie fühlen sich niedergeschlagen und unausgeglichen. Das können die ersten Symptome eines Burnouts sein. Der AOK-Vorstand Uwe Deh erläuterte, dass sich die Zahl der Versicherten mit einer psychischen Erkrankung seit 2004 um 40 Prozent gesteigert hat. Die Behandlungskosten betrugen allein im Jahr 2011 9,5 Milliarden Euro. Er fordert nun die Wirtschaft auf, flexiblere Arbeitszeiten erträglich zu machen. Arbeitnehmer sollten aber auch selbst für ihre Gesundheit vorsorgen.