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Deutsche Opel-Werke offenbar gerettet – General Motors schließt Astra-Fabrik in Belgien

(ddp-nrw). Die vier deutschen Opel-Standorte in Rüsselsheim, Bochum, Eisenach und Kaiserslautern sind offenbar gerettet. Allerdings wird das Opel-Werk im belgischen Antwerpen mit mehr als 2600 Beschäftigten noch in diesem Jahr geschlossen, wie der vom US-Mutterkonzern General Motors (GM) mit der Sanierung beauftragte neue Opel-Chef Nick Reilly am Donnerstag sagte.

(ddp-nrw). Die vier deutschen Opel-Standorte in Rüsselsheim, Bochum, Eisenach und Kaiserslautern sind offenbar gerettet. Allerdings wird das Opel-Werk im belgischen Antwerpen mit mehr als 2600 Beschäftigten noch in diesem Jahr geschlossen, wie der vom US-Mutterkonzern General Motors (GM) mit der Sanierung beauftragte neue Opel-Chef Nick Reilly am Donnerstag sagte.

Weitere Werksschließungen seien nicht zu erwarten. Allerdings würden alle Standorte die Sanierung zu spüren bekommen, allein in Deutschland sollen 4000 der etwa 25 000 Stellen wegfallen. Weitere Details sollen «in Kürze» bekanntgegeben werden.

Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) forderte von GM rasche Klarheit über die konkreten Umstrukturierungspläne für das Werk in Bochum. «Es muss jetzt endlich Butter bei die Fische», sagte Rüttgers einem Fernsehsender. GM müsse die konkreten Pläne zur Umstrukturierung jetzt vorlegen. «Dazu gehört, dass der Zafira ausschließlich in Bochum gebaut wird. Und wir kämpfen auch dafür, dass das neue Elektro-Auto Ampera am Standort Bochum angesiedelt wird», fügte Rüttgers hinzu. Betriebsbedingte Kündigungen werde es nicht geben. Dies habe GM zugesagt. Bislang arbeiten im Bochumer Opel-Werk rund 5000 Menschen.

Die Produktion in Antwerpen, wo Opel den Astra baut, soll voraussichtlich zur Jahresmitte eingestellt werden. 2009 wurden dort fast 90 000 Autos produziert. In dem 1924 gegründeten Werk wurden bislang mehr als 13 Millionen Autos produziert, darunter neben dem Astra die Opel-Modelle Manta, Ascona, Kadett und Vectra. Die Produktion des Astra soll künftig in Bochum erfolgen.

Die weltweite Wirtschaftskrise habe zu einem erheblichen Abschwung in der Autoindustrie geführt, begründete Reilly die Entscheidung. Der westeuropäische Fahrzeugmarkt werde 2010 wahrscheinlich 1,5 Millionen Autos weniger umfassen als 2009 und rund vier Millionen Fahrzeuge weniger als auf seinem Höhepunkt im Jahr 2007. Mit einer Erholung sei zunächst nicht zu rechnen. Um die Existenz des Unternehmens zu sichern, müsse Opel daher die Kapazitäten um rund 20 Prozent reduzieren. Zu den Kosten der geplanten Werksschließung äußerte sich Reilly nicht.

Doch auch andere Standorte von Opel und der britischen Schwestermarke Vauxhall sollen die Sanierung zu spüren bekommen. «Es ist zu erwarten, dass der vollständige Restrukturierungsplan bei seiner Umsetzung alle Opel– und Vauxhall- Werke und Einrichtungen beeinflusst», heißt es weiter in einer Mitteilung. «Das können unterschiedliche Maßnahmen wie Kapazitätsreduktionen, Arbeitsplatzabbau oder Arbeitskostenreduzierungen sein». Weitere Details dazu werde GM «in Kürze» bekanntgeben.

Insgesamt sieht Opel für die Restrukturierung sowie notwendige Zukunftsinvestitionen früheren Angaben zufolge einen Finanzbedarf von 3,3 Milliarden Euro. Einen Teil davon will GM selbst aufbringen, der Rest soll von den europäischen Ländern mit Opel/Vauxhall-Standorten kommen. Insgesamt sollen von den europaweit 48 000 Arbeitsplätzen 8300 wegfallen.

Die Arbeitnehmervertreter um den Konzernbetriebsratschef Klaus Franz hatten mehrfach klargemacht, Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen nicht hinzunehmen. Entsprechend empört reagierten sie nun. Der wahre Grund für die Entscheidung seien nicht Überkapazitäten, sondern die geplante Verlagerung der Produktion, heißt es in einer Stellungnahme des Europäischen Opel-Arbeitnehmerforums (EEF). So solle ein geplanter kleiner Geländewagen nicht wie geplant in Antwerpen produziert, sondern aus Südkorea geliefert werden.

Die Schließung von Antwerpen könnte somit neue Probleme mit sich bringen. Reilly fordert von den Opelanern einen Sanierungsbeitrag von 265 Millionen Euro pro Jahr. Im Gegenzug verlangen die Beschäftigten neben dem Verzicht auf Entlassungen und Werksschließungen, an der neuen Gesellschaft beteiligt zu werden sowie eine stärkere Mitbestimmung. Dementsprechend bekräftigten die Arbeitnehmer, im Falle der Schließung von Antwerpen keinen Beitrag zur Sanierung leisten zu wollen.

Von Ralf Beunink

 

ddp

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