Zwar sei der Landesvorsitzende nicht automatisch Spitzenkandidat bei einer Landtagswahl, habe bei der Kandidatenfrage aber das entscheidende Wort und könne «als erster zugreifen», sagte Wolfgang Bosbach. Dann «muss man sich aber auch für die Landespolitik entscheiden».
Norbert Röttgen hatte am Montag in einem Brief seine Kandidatur für den Landesvorsitz angekündigt. Er tritt damit gegen den bisherigen NRW-Familienminister Armin Laschet um die Nachfolge von Jürgen Rüttgers an. Es sei legitim, dass es mehrere Bewerber für ein Amt gebe, sagte Bosbach. Es müsse aber vermieden werden, dass daraus eine Zerreißprobe für das Amt entstehe, indem «Büchsenspanner beider Kandidaten» den anderen schlecht machten.
Bosbach bezeichnete beide Politiker als «befähigt, die Nachfolge von Jürgen Rüttgers anzutreten», er wolle daher «ganz entspannt das Votum der Mitglieder abwarten». Diese entschieden gerne eigenständig und individuell, die Auswahl zwischen zwei Kandidaten könne mehr mobilisieren als eine Wahl, die vorab entschieden worden sei, «indem man vorher die Pöstchen verteilt hat».
ddp
