Sie erinnert auch an den 150. Geburtstag des Sammlers Johannes Freiherr von Diergardt (1859-1934). Der rheinische Adelige galt zu Lebzeiten als der weltweit größte private Sammler völkerwanderungszeitlicher Kunst. Angeregt durch fränkische Grabfunde in der Nachbarschaft seines Familiensitzes in Bornheim bei Bonn, baute Diergardt eine beeindruckende Sammlung antiker und frühmittelalterlicher Kleinkunstwerke auf.
Nach dem Tod des Barons 1934 beanspruchte SS-Chef Heinrich Himmler die «germanischen» Kunstwerke der Sammlung Diergardt für die weltanschauliche Schulung seiner Schutz-Staffel. Dennoch konnte die Stadt Köln die Kollektion erwerben. Zu Kriegsbeginn 1939 wurden die kostbarsten Teile der Sammlung nach Süddeutschland ausgelagert. Viele der über 6000 Funde blieben jedoch in den Kellern des Wallraf-Richartz-Museums zurück, wo sie teilweise in der Bombennacht vom 28. zum 29. Juni 1943 zerstört wurden.
Seit 19. Juni präsentiert das Römisch-Germanische Museum die erhaltenen Meisterwerke der Goldschmiedekunst jetzt in einer «Schatzkammer auf Zeit». Das Haus ist täglich außer montags von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet, am ersten Donnerstag im Monat bis 22.00 Uhr. Der Eintritt kostet acht Euro, ermäßigt fünf Euro.
ddp
