«Viele haben auf einen Impuls für Gewinnmitnahmen gewartet. Die Proteste in Ägypten scheinen diesen Impuls nun gegeben zu haben.» Es stünden aber nach wie vor ausreichend Investoren an der Seitenlinie, die niedrigere Kurse zum Einstieg nutzen dürften, solange die Proteste nicht auf die Erdöl produzierenden Länder im Nahen Osten übersprängen.
Die Börsen in New York schlossen am Freitag mit deutlichen Kursverlusten. Grund dafür waren ebenfalls die Eskalation der Massenproteste in Ägypten. Daneben dämpften enttäuschende Unternehmensbilanzen und Konjunkturdaten die Stimmung. Der Dow-Jones-Index fiel um 1,4 Prozent auf 11.824 Zähler. Der Nasdaq-Composite büßte 2,5 Prozent ein auf 2.687 Punkte. Unter den Konjunkturdaten belastete vor allem das Bruttoinlandsprodukt (BIP) den Markt. Im vierten Quartal 2010 war die Wirtschaft der USA weniger stark gewachsen als erwartet. Als positiv werteten Beobachter, dass die Verbraucherausgaben um 4,4 Prozent gestiegen waren. Der private Konsum spielt traditionell eine wichtige Rolle in der US-Wirtschaft.
Der Euro ist am Morgen wenig verändert in den Montag gestartet. Gegen 8.00 Uhr während des Übergangs aus dem asiatisch in das europäisch geprägte Geschäft stand die Gemeinschaftswährung bei 1,3617 Dollar und damit etwa auf dem Niveau vom Freitagabend. Gegen 9.00 Uhr lag die Währung bei 1,3625 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte am Freitag einen Referenzkurs von 1,3710 Dollar festgestellt. «Die Flucht in Qualität ist erst einmal vorbei», sagte Commerzbank-Devisenanalyst Ulrich Leuchtmann. Sie werde meistens sehr kurzfristig vollzogen, und die Krise in Ägypten habe bereits am Freitag eine Welle der Risiko-Aversion eingeleitet.
Im DAX büßten Autowerte die größten Verluste ein. Allen voran fielen Daimler um 1,9 Prozent auf 53,77 Euro. BMW folgten mit einem Minus von 1,6 Prozent auf 56,20 Euro. Lufthansa gaben 1,4 Prozent ab auf 15,36 Euro. Auf der anderen Seite verbuchte Merck einen Gewinn von 1,1 Prozent auf 62,65 Euro. Henkel stiegen um 0,4 Prozent auf 44,75 Euro. SAP und Fresenius Medical Care folgten.
Im MDAX lagen Leoni mit minus 3,4 Prozent auf 31,33 Euro tief im roten Bereich. Klöckner + Co. gaben 2,6 Prozent ab auf 23,46 Euro, TUI verloren 1,9 Prozent auf 15,45 Euro. Hugo Boss führten die Gewinner mit einem Plus von 1,1 Prozent auf 50,50 Euro an. Im TecDAX gaben Dialog Semiconductor 2,1 Prozent ab auf 16,25 Euro. Morphosys gewannen 1,2 Prozent auf 19,75 Euro.
dapd