Der höchste Stand in der gewerblichen Zeitarbeit wurde im Monat November mit 422.140 Mitarbeitern erreicht. Damit bestätigen die jetzt bekannt gewordenen Daten der Bundesagentur für Arbeit zum Stichtag 30.12.2005, dass in der Zeitarbeitbranche neue und zusätzliche Arbeitsplätze entstanden sind.
„Die Gründe für das Wachstum liegen auf der Hand“, so BZA-Präsident Volker Enkerts. „Der Bedarf der deutschen Wirtschaft nach mehr Flexibilität ist gestiegen und eine anziehende konjunkturelle Lage im zweiten Halbjahr 2005 ist der Nachfrage nach Personal-Dienstleistungen zugute gekommen.“
Zwei Jahre nach dem Inkrafttreten des durch das Gesetz für moderne Dienstleistungen reformierten Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes zieht Enkerts das Fazit: „Dass durch die Deregulierung, insbesondere der Aufhebung der Höchstüberlassungsdauer zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Dies hat damit ganz im Sinne der europäischen Beschäftigungsstrategie die Schaffung von mehr Flexibilität am Arbeitsmarkt bewirkt.“
Nachfrage an Technikern und Ingenieuren steigt
Der Anteil an Beschäftigten aus dem Bereich Metall- und Elektroberufe ist in 2005 auf 25,3 Prozent gegenüber 27,1 Prozent in 2004 gesunken. Hier verzeichnen die Zeitarbeitunternehmen einen Mangel an qualifizierten Mitarbeitern. So kann die Nachfrage nach gut ausgebildeten Facharbeitern, Technikern und Ingenieuren zuweilen nicht befriedigt werden. Ein weiterer Wachstumssektor ist der Dienstleistungsbereich, in dem in den vergangenen zwei Jahren rund 30.000 zusätzlich beschäftigt wurden. Hier fanden vor allem Frauen eine Beschäftigung, wodurch der Anteil der Frauen erstmals knapp 27 Prozent erreichte.
Mehrwertsteuererhöhung als Risiko
Der Bundesverband Zeitarbeit schätzt den Umsatz der gewerblichen Zeitarbeit in 2005 auf rund 8,1 Milliarden Euro. Aufgrund der guten Auftragslage der Unternehmen im ersten Halbjahr 2006 wird ein weiteres Wachstum der Beschäftigten in der gewerblichen Zeitarbeit und des Umsatzes von rund 10 Prozent erwartet. Risiken birgt jedoch die beschlossene Mehrwertsteuererhöhung für 2007, die zu einem Rückgang der Nachfrage im produzierenden Gewerbe im zweiten Halbjahr führen kann.
k.olbrisch