Auf der zehntägigen Tagung haben sich die Industrieländer nicht auf gemeinsame Ziele für die Reduzierung der klimaschädlichen Treibhausgase einigen können. Auf diesem Feld stünden die Industrieländer und besonders die USA in der Pflicht, sagte de Boer und mahnte zur Eile. In einigen Bereichen hätten sich die Positionen der Delegierten zumindest angenähert.
2700 Experten aus 180 Ländern hatten in Bonn über die Voraussetzungen für ein Anschlussabkommen des im Jahr 2012 auslaufenden Klimaschutz-Protokolls von Kyoto verhandelt. Dieses Abkommen soll im Dezember in Kopenhagen abgeschlossen werden.
Zur Vorbereitung des Klima-Gipfels von Kopenhagen finden noch weitere Konferenzen statt, unter anderem vom 1. bis zum 12. Juni wieder in Bonn.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisierte, dass die Industriestaaten keine festen Zusagen über verbindliche CO2-Reduktionsziele gemacht hätten. Nun werde die Zeit knapp. In den nächsten drei Monaten entscheide sich, ob es ein weltweites Klimaschutzabkommen geben werde, das die Erderwärmung unter zwei Grad begrenzen könne.
Der BUND forderte, dass sich die Europäische Union auf eine Minderung ihrer CO2-Emissionen um mindestens 40 Prozent bis zum Jahr 2020 festlegt.
«Ein wirksames Klimaschutzabkommen steht und fällt mit ambitionierten CO2-Minderungszusagen seitens der Industriestaaten. Sie sind hauptverantwortlich für den Klimawandel und müssen ihre CO2-Emissionen drastisch und verbindlich reduzieren», erklärte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.
