Zugleich warb die Kanzlerin für ehrgeizigere Vorgaben zur Reduktion des Treibhausgasausstoßes. Die bislang im Rahmen der Kopenhagener Vereinbarung vorgelegten Zusagen zeigten, dass die Welt von der Erfüllung des Zwei-Grad-Ziels bis 2050 «doch noch ein ganzes Stück entfernt» sei.
Angela Merkel eröffnete gemeinsam mit dem mexikanischen Präsidenten Felipe Calderón den «Petersberger Dialog». Bis Dienstag wollen Vertreter aus rund 45 Staaten auf Einladung der Bundesregierung nach Lösungen aus den seit der Weltklimakonferenz in Kopenhagen im vergangenen Dezember festgefahrenen Klimaverhandlungen suchen. Beschlüsse sind bei der Konferenz nicht geplant. An den Beratungen nehmen auch Vertreter der USA, Chinas und Indiens teil.
Merkel bekannte sich zur Verantwortung der Industriestaaten, ihren Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel zu leisten. Diejenigen, die reicher sind, müssten mehr leisten als die, die weniger entwickelt seien. Sie verwies aber auch darauf, dass dies nicht ausreichen werde, um einen Anstieg der Erderwärmung um mehr als zwei Grad zu verhindern. «Das heißt, wir brauchen mehr Teilnehmer an diesem ambitionierten Ziel», fügte die Kanzlerin hinzu.
Zusätzlich zu den Verhandlungen über ein neues Abkommen müssten aber bereits konkrete Projekte angestoßen werden. Es habe keinen Sinn, «die ganze Zeit über eine Theorie zu diskutieren und sich dabei die Köpfe heiß zu reden und derweil Jahr um Jahr verstreichen zu lassen, ohne irgendetwas zu beginnen». Merkel stellte jedoch zugleich klar, dass es zu den Verhandlungen unter dem Dach der UN «keine Alternative» gebe.
ddp-Korrespondent Ulrich Breitbach
