Ein Sprecher der Telekom bestätigte am Montag einem Bericht der Online-Ausgabe des Magazins „Wirtschaftswoche“. Nach seinen Angaben geht es dabei um einen Vorgang bei Magyar Telekom aus dem Jahr 2006, bei dem bestimmten Zahlungen kein wirtschaftlicher Hintergrund gegenüber stehe. Dieser mögliche Bestechungsfall sei aber seit Jahren bekannt und sei auch in Geschäftsberichten der Telekom erwähnt worden.
Die US-Behörden haben nach Darstellung des Sprechers die Ermittlungen an sich gezogen, weil Magyar Telekom in den USA gelistet sei, und ein Rechtshilfeersuchen bei der Staatsanwaltschaft Bonn gestellt. Gegen welche Personen sich die Ermittlungen richten, wollte der Sprecher nicht sagen.
Nach Informationen der „Wirtschaftswoche“ wurden Ende August Wohnungen und Büros von Telekom-Chef René Obermann und sieben weiteren Telekom-Manager durchsucht und dabei umfangreiches Material beschlagnahmt. Obermann war 2006 Chef von T-Mobile International und somit auch für die osteuropäischen Mobilfunkgesellschaften verantwortlich. Laut „Wirtschaftswoche“ sollen Magyar Telekom und einige andere Tochtergesellschaften in Osteuropa angeblich Schmiergelder in Millionenhöhe an Regierungsbeamte gezahlt haben, um bei der Regulierung des Marktes und bei der Vergabe von Mobilfunklizenzen Vorteile zu bekommen.
Bereits Anfang September hatte die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, dass die Bonner Staatsanwaltschaft gegen die Deutsche Telekom ermittelt. Der Konzern hatte dabei Durchsuchungen von Geschäftsräumen bestätigt.
Michael Wojtek dapd
