Doch mit der neuen Technik, die von der Telekom eingesetzt werden soll, lebt ein alter Streit wieder auf. Befürchtungen von Rivalen zufolge könnte sich der Bonner Telekommunikationskonzern damit wieder eine Monopolstellung sichern. Die neue Technik darf von der Telekom in Ballungsgebieten eingesetzt werden, damit die Geschwindigkeit von Internetanschlüssen erhöht werden kann. Der einstige Monopolist erhält hierfür die Hoheit über die eigenen Kabelverzweiger. Dies geht aus einem Entscheidungsentwurf der Bundesnetzagentur in Bonn hervor, der am Dienstag veröffentlicht wurde.
EU-Kommission muss sich noch äußern
Zunächst haben die Telekom sowie ihre Konkurrenten die Möglichkeit, Stellung zu beziehen. Erst im Anschluss wird die EU-Kommission nach möglichen eigenen Einwänden befragt. Für die Investitionspläne des Bonner Konzerns war es eine der wichtigsten Voraussetzungen, dass das Vectoring durch die Regulierer zugelassen wird. Bis 2016 möchte der Dax-Konzern insgesamt sechs Milliarden Euro in den Ausbau des Breitbandnetzes in Deutschland investieren. Telekom den Kabelverzweiger mit Vectoring auf, sind Geschwindigkeiten von 100 Megabit je Sekunde möglich. VDSL könnte damit künftig auch mit den durchaus rasanten Internetangeboten der Betreiber des Kabelfernsehens mithalten. Allerdings ist die neue Technik nur dann erfolgreich umsetzbar, wenn die Leitungen, die Kabelverzweiger und Wohnungen verbinden, nur von einem Unternehmen kontrolliert werden. Christian Weis
