Die Papiere an den Börsen in Shanghai und Shenzhen seien trotz hoher Wachstumsraten mit einem durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 40 sehr hoch bewertet. Dazu kommen starke Kursschwankungen. „Der Kursrutsch in Shanghai im Frühjahr 2007 brachte sogar die westlichen Börsenplätze zum Beben“, sagt Anlageexperte Boris Parafinczyk.
Langfristig orientierte Anleger setzen besser auf Trends, die über das Mega-Sportfest hinaus Bestand haben, etwa auf die Infrastrukturbranche in China. Straßen und Gebäude sowie die Energieversorgung müssen auf ein westliches Niveau gebracht werden. Hiervon profitieren jedoch nicht nur chinesische, sondern auch international tätige Unternehmen aus aller Welt. Auch Medien- und Telekommunikationsaktien sowie Logistikwerte können sich vor Olympia auf der Gewinnerseite wiederfinden.
Insgesamt sind Geldanlagen in China aber mit Vorsicht zu genießen. Der starke Kursanstieg chinesischer Aktien, der von vielen Marktteilnehmern als Blase bezeichnet wird, ist auch auf die hohe Nachfrage der Chinesen nach lukrativen Geldanlagen zurückzuführen. 300.000 Chinesen eröffnen jährlich Wertpapierdepots und wollen an dem hohen Wirtschaftswachstum teilhaben. Sie können bislang nur im eigenen Land investieren, was die Nachfrage nach Aktien an den Börsen in Shanghai und Shenzhen deutlich erhöht. Sollten diese Anlagerestriktionen gelockert werden, könnten in der Folge Gelder ins Ausland abfließen und die Blase platzen. Der Delta Lloyd Experte empfiehlt daher eine Investition in China nur als Beimischung und dann nicht in Einzeltiteln, sondern im Rahmen eines Investmentfonds.
Quelle: Delta Lloyd
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