Wegfall eines wichtigen Vertriebskanals für Coca-Cola
Coca-Cola muss nach diesem rüden Rauswurf auf einen seiner wichtigsten Vertriebskanäle verzichten und insgesamt eine Schwächung auf dem deutschen Markt hinnehmen. Lidl verfügt mit 3300 Filialen um einen Marktanteil von etwa 40 % im Discounterbereich. Kenner zeigen sich überrascht, dass Lidl einen so großen Lieferanten ausgelistet hat. „Es ist nicht einfach, ohne Gesichtsverlust wieder zum normalen Geschäft zurückzukehren“, so Christian Köhler von Coca-Cola. Handelsexperte Matthias Queck von Planet Retail glaubt gar, dass Lidl an Coca-Cola ein Exempel statuiert hat, weil Coca-Cola höhere Preise durchsetzen wollte. Das passt schließlich nicht in die Preiskampfstrategien des Discounters.
Ewiger Streit um Werbekostenzuschüsse
Freiwillig ist der größte Getränkehersteller in Deutschland bei Lidl sicher nicht gegangen. Ein Grund für den Rauswurf könnte auch der immerwährende Streit, um die Werbekostenzuschüsse gewesen sein, bei dem es um Regalfläche und Werbeaktionen für die Produkte geht. Der Discounter gilt in der Branche als schwieriger Verhandlungspartner. Bei Lidl sollen Verhandlungen laut Insidern stundenlang dauern, selten in der ersten Runde beendet sein und emotional viel abverlangen. Verhandlungspartner werden angeblich auch schon mal angeschrien. Lidl weist diese Darstellung allerdings zurück. Und äußert sich auch nicht zu den Gründen für den Coca-Cola-Rauswurf.
Florian Weis