«Wir konzentrieren uns in diesem Verfahren auf klare Kartellrechtsverstöße und nicht auf sogenannte Graubereiche», sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt.
Nachdem bereits Verfahren gegen Nahrungsmittelproduzenten mit hohen Bußgeldforderungen geendet hatten, verstärkt das Bundeskartellamt damit nun den Druck auf den Handel, hieß es weiter. Dort hatten die Kartellwächter bereits zu Jahresbeginn den Verkauf von Kaffee, Schokolade und Tiernahrung unter die Lupe genommen. Insider erwarten laut Zeitung, dass jetzt zusätzlich Produktgruppen wie Bier, Backzutaten oder Würzmittel wie Maggi in den Fokus der Ermittler geraten. Hier werde der Markt von wenigen Anbietern dominiert, was Preisabsprachen erleichtere.
Bei ihrem Verdacht stützten sich die Wettbewerbshüter auf Daten, auf die sie bei umfangreichen Razzien zu Jahresbeginn bei Handels- und Lieferantenfirmen gestoßen seien, berichtete die Zeitung weiter. In der Folge müssten viele Einzelhändler in den kommenden Tagen damit rechnen, dass das Bundeskartellamt bei ihnen vorspreche. Im Anschluss könnten die Betroffenen zu möglichen Vorwürfen Stellung nehmen. Innerhalb der Behörde gibt es laut dem Bericht «Überlegungen» zu Bußgeldern. Führten die Ermittlungen zu gerichtsfesten Ergebnissen, könnten die Strafen Experten zufolge insgesamt im unteren dreistelligen Millionenbereich liegen.
ddp-Korrespondent Ulrich Breitbach
