Weltweit sind derzeit mehr als 16.000 Arten vom Aussterben bedroht. In Deutschland sind 33 Prozent der einheimischen Tier- und 26 Prozent der Pflanzenarten in ihrem Bestand gefährdet.
«Es geht hier um ganz harte ökonomische Gründe, warum wir uns für den Stopp beim Verlust der Artenvielfalt einsetzen müssen», sagte Gabriel. So gingen pro Jahr 13 Millionen Hektar Waldgebiete weltweit verloren. Rund 50 Prozent der heute in Deutschland gebräuchlichen Arzneimittel basierten aber auf Heilpflanzen, viele davon aus dem Urwald. Weiterhin sei ein Viertel aller Meeresfischbestände akut gefährdet. Die Länder seien von der Umsetzung des Millenniumsziels, das weltweite Artensterben bis 2010 zu stoppen, «weit entfernt».
Nach Berechnungen des Umwelt-Ökonomen Pavan Sukhdev erzeugen ökologische Dienstleistungen weltweit einen ökonomischen Wert von vier bis fünf Billionen Dollar pro Jahr – mehr als doppelt so viel wie die Autoindustrie. «Wir dürfen nicht länger so tun, als sei das nichts wert», sagte er.
Die Umweltminister forderten in einer «Mainzer Erklärung» verstärkte Anstrengungen zum Erhalt der natürlichen Artenvielfalt. Der Erhalt der biologischen Vielfalt sei auch ein wichtiger Beitrag zur ausreichenden Versorgung der Weltbevölkerung mit Nahrungsmitteln und damit zur Sicherung des Weltfriedens. Die Erklärung soll in die am 19. Mai in Bonn beginnende UN-Naturschutzkonferenz einfließen.
