„Nicht jede wirtschaftliche Entwicklung wird direkt aus den USA nach Europa importiert“, sagt Dr. Dieter Traub, CEO des Personaldienstleisters Orizon. Dennoch sei dieser Trend hin zu einer multi-flexiblen Arbeitswelt auch in Deutschland spürbar. Und stehe damit einem fundamentalen Bedürfnis deutscher Arbeitnehmer nach Sicherheit gegenüber.
2011 hat Orizon über 2.000 Arbeitnehmer nach ihrer Meinung zu befristeten Arbeitsverhältnissen befragt und ein eindeutiges Ergebnis bekommen: Die Mehrheit der 18 bis 65-jährigen sieht in befristeten Arbeitsverhältnisse eine Einschränkung der eigenen Lebensplanung, die Gefahr vermehrter Erkrankungen u.a. durch psychische Belastung sowie die Gefahr von Lücken im Lebenslauf.
Alternative Festanstellung
„Zeitarbeit bietet dem einzelnen vor dem Hintergrund unstetiger Arbeitsmärkte relative Sicherheit: Der Mitarbeiter hat einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Ist ein Einsatz in einem Unternehmen beendet, fällt er nicht in die Arbeitslosigkeit, sondern übt seinen Beruf in einer anderen Firma aus.“, sagt CEO Dr. Traub.
Für andere Arbeitnehmer ist Zeitarbeit die ideale Alternative zur Selbstständigkeit: Berufliche Herausforderung in verschiedenen Projekten bei gleichzeitig voller Absicherung in der Festanstellung.
„Es findet ein grundlegender Wandel der Arbeitswelt statt“, so Dr. Traub. „Dem hat sich auch die Zeitarbeit zu stellen. Wir nehmen die Herausforderung an, Zeitarbeit so zu gestalten, dass sie nicht mehr nur Feuerwehrmann und Blitzableiter für die Wirtschaft ist, sondern attraktive Kombination aus Flexibilität und Stabilität für den Arbeitnehmer.“
Einigung für Equal Pay zwischen den Sozialpartnern Orizon sehe in den aktuellen Tarifverhandlungen eine große Chance für die Zeitarbeit. Mit einer praktikablen Equal Pay Regelung, die den Bedürfnissen der Mitarbeiter und den Anforderungen der Wirtschaft gerecht werde, wäre die Branche für die Zukunft gut aufgestellt.
„Es ist uns wichtig, dass wir das Thema im Gespräch mit den Sozialpartnern mit dem nötigen Augenmaß zukunftsfähig gestalten“, sagt Dr. Traub mit Blick auf die aktuellen Verhandlungen zwischen den beiden Branchenverbänden und dem DGB. Eine gesetzliche Regelung, wie sie zurzeit auch von Vertretern der Regierung befürwortet wird, hält Dr. Traub für zu starr.
Quelle: ots
