«Wir hatten ein intensives Gespräch über all die Fragen der Finanzmarktregulierung», sagte Schäuble. Bei den Gesprächen gelte es, «unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Strukturen unserer Finanzsysteme besser herauszuarbeiten, wie wir gemeinsame Lösungen schaffen können, und da sind wir ein gutes Stück heute vorangekommen», sagte er.
Geithner betonte, die USA hätten ein «gemeinsames Interesse» mit Deutschland bei Regulierungsfragen. Die Reform des Finanzsystems müsse weltweit ausgewogen sein, forderte er aber. Die USA würden sich «große Mühe geben sicherzustellen», dass das Finanzsystem sicherer werde und trotzdem den notwendigen Raum für Innovationen lasse. Welche Differenzen noch konkret bestünden, lasse sich derzeit gar nicht sagen, meinte der US-Finanzminister. «Ich denke nicht, dass wir wissen, was uns trennt, bis wir die nächste Stufe der Diskussion im internationalen Rahmen erreichen», sagte Geithner.
Schäuble betonte, die USA und Deutschland seien «in der Beurteilung dessen, was weltweit an Finanzmarktregulierung getan werden kann und muss, viel enger zusammen, als es gelegentlich den Anschein hat». Jedoch seien die Traditionen der Finanzsysteme unterschiedlich. Es sei auch über das von Deutschland verhängte Verbot ungedeckter Leerverkäufe gesprochen werde, sagte Schäuble und fügte an, eine europäische Regelung hierzu könnte die deutsche hinfällig machen. Hier würden bis Oktober Vorschläge erwartet. «Eine europäische Regelung würde im Zweifel eine nationale konsumieren», sagte er.
ddp-Korrespondent Ulrich Breitbach
