Das F+E-Budget ist eine Kernzahl für den langfristigen Unternehmenserfolg. Einige Pharmakonzerne, allen voran Konkurrent Pfizer, kürzen gegenwärtig die F+E-Ausgaben – entweder um zu sparen oder Investoren mit Sonderzahlungen bei Laune zu halten. Bayers Medizinsparte erhält 2011 zwei Drittel der F+E-Mittel, der Pflanzenschutz ein Viertel und die Kunststoffsparte acht Prozent, wie der Betriebsvereinbarung laut Zeitung zu entnehmen ist.
Sie regele jedoch in erster Linie Details des anstehenden Arbeitsplatzabbaus, schreibt das Blatt. Bayer will in Deutschland 1.700 Stellen streichen. Beschäftigten bis 56 Jahre etwa werde ein Monatsgehalt je Dienstjahr als Abfindung angeboten. Wer die Offerte binnen vier Wochen annehme, erhalte eine «Sprinterprämie» und damit dann 1,8 Monatsgehälter je Dienstjahr. Die Abfindungshöhe sei bei 54 Monatsgehältern gedeckelt – für einen Angestellten mittleren Einkommens um die 150.000 bis 180.000 Euro.
Wo genau die Stellen gestrichen werden, weiß Bayer offenbar noch nicht: In der Medizinsparte seien von den angestrebten 700 Jobs erst 400 ausgemacht, schreibt Betriebsratschef Thomas de Win an die Mitarbeiter. Bei den 300 Jobs im Pflanzenschutz gebe es noch «zum Teil erheblichen Beratungsbedarf». Gänzlich unklar ist die Lage in der Verwaltung: Für die dort wegfallenden 700 Stellen lägen noch keine konkreten Pläne vor, so de Win.
dapd
