Hennef hat, signifikant zu den vielen Gesichtern der Rhein-Sieg-Stadt, auch gleich mehrere Namen. Die Bekanntesten und zugleich Treffendsten unter ihnen beinhalten zudem noch zwei der werbewirksamsten Vorzüge, mit der sich Hennef gerne präsentiert: Zum einen ist es die hohe Anzahl der zugehörigen Ortschaften, die Hennef den Beinamen „Stadt der 100 Dörfer“ verlieh. Ein etwas irreführender Zusatz, besteht die Stadt genau genommen aus exakt 91 Einzelortschaften. Jedoch entspricht die Zahl nicht den tatsächlichen Ortschaften, sondern setzt sich aus Gruppierungen mehrerer Ortsteile zusammen, die von der Stadt definiert wurden, so dass die eigentlich ursprüngliche Zahl höher liegt.
Hennef: Jüngste Stadt im Rhein-Sieg-Kreis
Das Zusammenwirken dieser teils sehr alten Ansiedlungen verleiht Hennef einen historischen Reiz, wenngleich die Rhein-Sieg-Gemeinde erst 1981 die Stadtrechte verliehen bekam. Die geografische Lage zwischen Bergischen Land und Westerwald ergänzt den traditionellen Flair mit ländlichem Charme. Eine anziehende Kombination, die sich auch auf den Einwohnerstatistiken reflektiert. Nach Troisdorf, Bornheim und Sankt Augustin hat Hennef die viertgrößte Bevölkerung im Rhein-Sieg-Kreis. Zu verdanken ist diese stark wachsende Entwicklung den neu ausgewiesenen Bebauungsflächen, so zum Beispiel in Warth und Geistingen. Das Bevölkerungswachstum lag Anfang der 90er Jahre teilweise bei 3,8 Prozent im Jahr und lag 2002 bei etwa 1,7 Prozent im Jahr. In den letzten zehn Jahren stieg die Einwohneranzahl um 17 Prozent auf heute knapp 46.000 (45. 493; Stand Dezember 2005). Die positive Geburtenrate der Stadt bringen einen zusätzlichen Effekt; Insgesamt ist der Anteil der Kinder und Jugendlichen (0 bis 25 Jahre) mit 30,4 Prozent (Stand 2002) verhältnismäßig hoch, was vermutlich durch die starke Bebauung mit Einfamilienhäusern gefördert wird. Hieraus resultiert der von Hennef eigens gewählte Beiname als „die jüngste Stadt des Rhein-Sieg-Kreises“.
Sicherlich sind es nicht nur die neu ausgewiesenen Bebauungsflächen, die für den rasanten Bevölkerungswachstum gesorgt haben, sondern eben auch weitere positive Vorzüge, wie Lage und Verkehr: Hennef liegt etwa 30 km Luftlinie südöstlich von Köln und 14 km Luftlinie in ost-nordöstlicher Richtung von Bonn aus. Direkt im Westen grenzen die gemütlichen Einkaufsparadiese Siegburg und Sankt Augustin an das Stadtgebiet. Drei Autobahnanschlüsse gewährleisten ein gutes Vorankommen – besonders zu den umliegenden Städten. Durch die anliegende A 560 erreicht man die Städte Köln, Bonn und Siegburg sowie den Köln/Bonner Flughafen bereits in wenigen Minuten. Die am Rand des Stadtgebiets vorbei führende A 3 ist schnell durch das Autobahnkreuz Bonn/Siegburg zu erreichen. Ferner durchqueren Die Frankfurter Straße B 8 (angeschlossen an die Autobahnanschlussstellen „Hossenberg“ und „Hennef (Sieg)-West“) und die B 478 durchqueren das Stadtgebiet.
Insgesamt betrachtet, bietet Hennef eine durchgehend angenehme Wohnumgebung, dank der dominierenden „weichen“ Faktoren“ und trotz oder gerade wegen dem relativ wenig vorhandenen industriellen Gewerbe. Daher auch der auffallende Auspendlerüberschuss, der jedoch in diesem Fall nicht unbedingt als Indikator einer geringfügigen Wirtschaftskraft steht. Seit 1992 bietet Hennef ein Messezentrum mit über 35.000 m² Ausstellungsfläche. Ursprünglich war das Gebäude für ein Möbelhaus gedacht. Das geplante Sortimentangebot und die damit verbundene Sorge der städtischen Einzelhändler vertieften sich jedoch in eine lang anhaltende Diskussion, sodass das bereits fertige Gebäude als Messe genutzt wurde. Im Jahr 2005 zeichnete sich allerdings die Genehmigung für eine Nutzung als Möbelhaus ab, was auch das Aus vieler großer Messen bedeuten würde. Kleine Veranstaltungen sollen dennoch weiterhin stattfinden.
Die Gewerbegebiete Hennefs liegen sowohl am östlichen wie auch am westlichen Rand des eigentlichen Stadtkerns, darin selbst sind lediglich vereinzelt produzierendes Gewerbe und andere große Firmen zu finden. Das Stadtbild wird hier durch zahlreiche Einzelhändler geprägt, die sowohl an der Frankfurter Straße als auch am Marktplatz zu finden sind.
Redaktion