Sein Ruhestand wurde, wie bei so vielen aus seiner Generation, zum Unruhestand – zum Glück. Aus dem Malermeister wurde kurzerhand ein Meistermaler. Will sagen: Herr Kossmann griff zu Pinsel und Palette und begann zu malen. Zunächst Acrylgemälde, nach Vorlagen aus Büchern oder dem Internet, die er nach seiner ganz eigenen Auffassung interpretierte.
Zwei Workshops brachten den „Nachwuchskünstler“ weiter
Gegen Ende des Jahres 2015 stieß er auf die Internetseite der Schweizer Künstlerin Gaby Dotter. Er war sofort angetan von den großformatigen Portraits im Stile des Spontanrealismus. Er besuchte zwei Workshops der Künstlerin und baute sein Spektrum weiter aus. Die österreichische Malerin Ilona Griss-Schwärzler gab ihm weitere Impulse. So sind in den vergangenen drei Jahren über 60 Portraits von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und Personen aus dem privaten Umfeld entstanden.
Die Schauspieler Götz George und Armin Müller-Stahl, Sporthelden wie „Muhammad Ali“ Cassius Clay und Tiger Woods und mehrheitlich Stars aus dem Musikbusiness sind seine Vorlagen, die er in großformatige Portraits umsetzt. Poppig, farbig, knallig, aber immer passend zu der jeweiligen Person. So finden sich im Œuvre von Herrn Kossmann John Lennon und Ray Charles, Kurt Cobain und David Garrett, Mick Jagger und Harry Belafonte – so vielschichtig wie die Musik dieser Popikonen zeigen sich auch die von Kossmann komponierten Werke. Mal erkennt man die Großen auf den ersten Blick – wie seine Heiligkeit den Dalai Lama – mal muss der Betrachter etwas rätseln, um die Gesichter richtig zuzuordnen. Ob der Meistermaler im Ruhestand dies absichtlich macht oder einfach mal besser und mal schlechter trifft lässt sich nicht wirklich definieren.
Poldi, Süper und der Boss von BAP – auch Nicht-Kölner haben sofort den Durchblick
Bei drei kölschen Größen allerdings besteht kein Zweifel. BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken, Fußball-Weltmeister Lukas Podolski und Hans Süper sind nicht nur von Kölnern auf den ersten Blick zu deuten. Und dass die Gemälde eben von Herrn Kossmann sind, zeigt die stets deutlich lesbare Signatur am unteren Rand seiner Werke. Eine eigenartige Signatur, finden Sie? Nicht wenn man weiß, wie sie entstanden ist. „Während meines Berufslebens habe ich so oft gehört: ‚Herr Kossmann macht das‘, ‚Herr Kossmann kann das‘, ‚gehen Sie zu Herrn Kossmann‘, aber auch: ‚das war Herr Kossmann‘“ erzählt der spät berufene Maler, dessen Werke in den kommenden Wochen einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Wie wäre es mal mit einer Begegnung mit Poldi, Nena und Klaus Lage, Bud Spencer, Klaus Kinski oder Reinhard Mey? Vom 11. Mai bis 28. Juli kann man all diese Prominenten und noch viele mehr in Bad Hönningen erleben. Dann zeigt Christoph Kossmann-Hohls erstmals all seine „Charakterköpfe“ in seiner Heimatregion. Die Ausstellung im Bad Hönninger Stadtweingut beginnt mit einer Vernissage am 11. Mai um 18.30 Uhr. Danach dann können die Werke vom 12. Mai bis zum 28.Juli 2018 besichtigt werden. Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 9 bis 12.30 und 14 bis 18 Uhr sowie samstags von 10.30 bis 13 Uhr Nähere Informationen im Internet unter www.herrkossmann.de.
