Die IG Metall stützt sich auf eine Befragung der Betriebsräte in 5.100 Unternehmen. Demnach haben 85 Prozent der Betriebe zusätzlichen Bedarf an Arbeitskräften. Nur 15 Prozent dieser Betriebe jedoch deckten ihren Bedarf durch Einstellung in unbefristete Arbeitsverhältnisse. 43 Prozent setzten auf Leiharbeit, 42 Prozent auf befristete Arbeitsverträge. „85 Prozent der Arbeitgeber setzen auf prekäre Beschäftigung“, kritisierte Wetzel.
Flexible Tarifverträge in Frage gestellt
Bereits jetzt würden in 23 Prozent der Betriebe mindestens zehn und bis zu 50 Prozent Leiharbeiter eingesetzt, gemessen an der Gesamtbelegschaft. Nur noch 34 Prozent der Firmen im Metallbereich kämen ohne Leiharbeit aus. Die Leiharbeit bedrohe Hunderttausende Normalarbeitsplätze.
Wetzel forderte die Politik zum Handeln auf und drohte zugleich mit verschärften Tarifauseinandersetzungen. Die vorgesehene Novelle des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes müsse die gleiche Bezahlung für Leiharbeiter wie für Festangestellte vorschreiben. Wer auf Arbeitgeberseite Leiharbeit nicht auf Auftragsspitzen begrenze, sondern zum Lohndumping einsetze, kündige den sozialen Konsens auf und gefährde das bewährte System flexibler Tarifverträge, sagte der Gewerkschafter. „Massenhafte Leiharbeit und flexible Tarifverträge, beides zugleich ist mit der IG Metall nicht zu machen“, sagte Wetzel.
dapd
