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Interviews

Interview mit Achim Gallmann: „Individuelle Logistik ist unsere Maxime“

Im Gespräch mit Achim Gallmann dreht sich alles um Startup und SmartUp. Bei SmartUp-Logistik ist Achim Gallmann Geschäftsführer, und seine Kunden kommen vorwiegend aus der Startup-Szene. Für die Gründer hat Gallmann nicht nur maßgeschneiderte Logistiklösungen, sondern auch jede Menge Tipps, um im Wettbewerb voranzukommen.

Smartup

Business-on.de: Stelle dich doch unseren Lesern kurz vor!

Achim Gallmann: Ich bin Achim von SmartUp-Logistik. Ich bin 45 Jahre alt und seit nunmehr 25 Jahren im Bereich der Logistik aktiv.

Business-on.de: Erzähl doch bitte mal, was SmartUp genau macht.

Achim Gallmann: SmartUp ist eine Marke der Deventer Kontraktlogistik, die ihren Hauptstandort in Kerpen bei Köln hat. Wir haben SmartUp ins Leben gerufen, um somit auch nach außen hin eine neue moderne Ansprache gegenüber jungen Gründern im Bereich eCommerce zu bieten. Wir beschäftigen uns seit über drei Jahren mit individuellen Fulfillment-Lösungen. Bei uns muss man keine Mindestanzahl an Aufträgen haben. Es gibt bei uns auch keine Mindestanzahl an Kartons oder Paletten, die wir einlagern. Vielmehr ist uns sehr wichtig, dass wir jedem Kunden seine persönlichen Wünsche und Anforderungen an die Bestellungen und Verpackungen erfüllen können. Egal ob buntes Füllmaterial, bedruckte Kartons, besondere Beileger oder weitere Sonderwünsche, die große Standard-Dienstleister meist nicht erfüllen können. Zusätzlich haben wir zu fast allen gängigen Webshops schon die fertigen Schnittstellen, so dass die Anbindung sehr schnell und unkompliziert erfolgen kann.
Und auch für Kunden, die sehr schnell wachsen und deren Produkte zum tollen Erfolg werden… – wir verfügen über 12.000 Palettenstellplätze und können daher ein Mitwachsen mit unseren Kunden sicherstellen.

Business-on.de: Gibt es den richtigen Zeitpunkt um bei einem Startup die Logistik auszulagern?

Achim Gallmann: Das ist schwer zu sagen, da das ein emotionales Thema bei vielen Gründern ist. Von unserer Seite aus können wir nur empfehlen, die Logistik von Anfang an auszulagern. Denn eine gute und professionelle Logistik erfordert Knowhow und ist vor allem zeitaufwändig. Viele Startups, die den Weg zu uns gefunden haben, können sich jetzt viel mehr um das Marketing und die Erweiterung des Produktportfolios kümmern. Außerdem hat das Ganze noch den positiven Nebeneffekt, dass man nicht jeden Tag selber schauen muss, ob neue Aufträge angekommen sind. Alleine diese Tatsache hat den Effekt, dass die Gründer auch mal Urlaub machen können.

„Frühzeitiges Auslagern der Logistik kommt auch bei Banken gut an“

Aber auch bei der Vorstellung des Businessplanes bei den Banken kommt ein geplantes frühzeitiges Auslagern der Logistik positiv an. Denn sollte das Startup sehr schnell erfolgreich werden, überrumpeln die dann notwendigen Aufgaben und Platzbedarfe die Gründer oft. Mit einer ausgelagerten Logistik bezahlt man immer nur die Fläche, die auch benötigt wird. Und auch das Personalthema hat sich erledigt. Der Gründer muss keine Mitarbeiter zu festen Gehältern einstellen, sondern zahlt nur pro Auftrag. Das macht die finanzielle Situation sehr variabel und umsatzabhängig. Kurzum – keine großen Fixkosten, wenn nur wenige Aufträge.

Business-on.de: Mit welcher Art von Startups arbeitet ihr bereits?

Achim Gallmann: Wir haben Startups aus den unterschiedlichsten Bereichen bei uns. Von Fashion, Zahnpflegeprodukten, Pokerkarten, Parfüm, Proteinriegel, Modeaccessoires, Handyzubehör, Gläsern bis hin zu Elektronikware.

Business-on.de: Was muss ein Startup mitbringen bzw. welche Voraussetzungen müssen für eine Zusammenarbeit vorliegen?

Achim Gallmann: Mitbringen muss das Startup letztlich nur seine Ware und seine Wünsche. Sollte das Startup noch in den „Kinderschuhen“ stehen, können wir gerne auch bei den Themen Webshop/Warenwirtschaftssystem unterstützen.
Alles rund um die Logistik machen wir dann. Es ist also ganz einfach, den ersten Schritt zu gehen.

„Der Kunde muss sich mit seinen Produkten bei uns zuhause fühlen“

Business-on.de: Wie sieht die perfekte Logistik aus?

Achim Gallmann: Oh Gott, wie soll man diese Frage denn beantworten? Kurz und knapp würde ich sagen, dass die richtige Ware im richtigen Zustand schnell an der korrekten Lieferadresse sein soll. Damit ist das meiste schon abgedeckt, so dass die Kunden unserer Kunden positiv gestimmt sind. Natürlich muss auch der Kostenrahmen passen. Bei uns soll sich aber vor allem der Kunde mit seinen Produkten zuhause fühlen. Unsere Mitarbeiter sind nicht anonym und unsere Kunden dürfen auch jederzeit in unser Lager, um sich eventuell neue Lieferungen anzusehen. Bei uns lautet die Devise: Logistik zum Anfassen!

Business-on.de: Wie sieht ein normaler Arbeitstag von Achim Gallmann aus?

Achim Gallmann: Bitte definiert „normal“ ;). Mein Arbeitstag ist sehr vielseitig. Zum einen verantworte ich das operative Geschäft als Geschäftsleitung. Zum anderen macht es mir aber auch sehr großen Spaß, die unterschiedlichen Stories unserer Kunden und Interessenten zu hören und mit ihnen gemeinsam nach guten und einzigartigen Lösungen zu suchen. Immer mit dem Ziel, den Online-Bestellern ein großartiges „unboxing-Erlebnis“ zu kreieren. Es ist also ein „bunter“ und abwechslungsreicher Alltag.

Business-on.de: Welche Themen haben dich besonders auf der StartupCon interessiert?

Achim Gallmann: Zum einen einige Vorträge und spannende Startups, zum anderen aber zu sehen, wie groß das Interesse an unserem „Produkt“ gewesen ist. Und genau das hat uns bestärkt, dass wir mit unserer Philosophie richtigliegen. Wir haben von vielen Gründern gehört, dass es sowohl schwierig sei, einen passenden Fulfillment-Dienstleister zu finden, als auch nicht – auf Grund von geringer Menge – wieder abgewiesen zu werden.

Business-on.de: Wie hat sich die Startup-Szene in den letzten Jahren verändert?

Achim Gallmann: Ich glaube, dass die Startups durch das intensive Networking und den regen Austausch in den coworking-spaces heute um einiges schneller in der Entwicklung von Produkten und Strategien sind. Wir sehen auch in den Gesprächen, die wir führen, dass vorab bereits diese Themen recherchiert oder mit anderen Gründern besprochen wurden. Man erkennt also eine positive Professionalisierung.

Business-on.de: Welches sind die größten Fehler junger Gründer?

Achim Gallmann: Ich ziehe vor jedem Startup meinen Hut. Eine Idee zu haben, diese reifen zu lassen, ein Produkt zu entwickeln und es dann noch erfolgreich zu vermarkten. Und bei den Startups sind es oft nur zwei bis drei Gründer, die dieses alles stemmen.
Die Fehler sehe ich meist, wenn wir mit Startups sprechen, die bereits erfolgreich sind und dadurch zu viel Energie in die Erfüllung von Aufgaben „verschwenden“, die nicht zu den Kernthemen gehören. Und die Logistik ist in meinen Augen kein Kernthema für die Gründer. Daher kann ich aus persönlicher Sicht auch immer nur dazu raten, sich vor dem „go live“ gut vorzubereiten. Lieber anfänglich den Zeitdruck nicht zu sehr aufzubauen und alles gut organisieren. Das wird oft im Nachhinein belohnt.

Business-on.de: Welches war das letzte Buch das du gelesen hast?

Achim Gallmann: „Die Quandts“ und einen sehr schönen Städteführer über München.

Business-on.de: Wo siehst du dich und SmartUp in den nächsten fünf Jahren?

Achim Gallmann: Unser Ziel ist es, dass wir unser Konzept auf weitere Städte wie Berlin, Hamburg und München ausweiten, da einige Startups die Logistik in Ihrer Nähe haben wollen. Ansonsten werden wir uns immer den neuen Anforderungen der Digitalisierung stellen und uns auch hier weiterentwickeln. Was wir allerdings nicht verändern wollen, das ist unsere Maxime der „Individuellen Logistik“. Große Anbieter, die den Kunden deren Standards aufdrücken, gibt es schon. Und genau das wollen wir nicht.

Business-on.de: Welche drei Tipps hast du für Gründer?

Achim Gallmann:

  • sich nicht unter Zeitdruck bzgl. des „go live“ zu setzen
  • rechtzeitig alle Themen organisieren und Tätigkeiten, die nicht unbedingt selber erledigt werden müssen, auszulagern
  • sich intensiv um die Weiterentwicklung der Produkte/des Produktportfolios und vor allem um das Marketing zu kümmern. Denn das beste Produkt bringt nichts, wenn es keiner kennt.

 

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