Außerdem fehlen Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg noch klare Antworten von elf Kommunen zum beantragten Erlass der Gewerbesteuer . Görg hatte die Gemeinden am Vortag angeschrieben und um eindeutige Angaben gebeten, ob Karstadt die Gewerbesteuer erlassen wird. Zuvor gemachte Aussagen der Gemeinden seien uneindeutig gewesen, sagte Schulz. Im ersten Teil hätten die Kommunen dem Erlass zugestimmt, im zweiten Teil jedoch politische Willensäußerungen vermerkt.
Unterdessen treibt die Beteiligungsgesellschaft Berggruen Holdings ihre Anstrengungen zur Karstadt-Übernahme weiter voran. Wie der Investor am Mittwoch mitteilte, ist dazu eine strategische Partnerschaft mit dem Modekonzern BCBG Max Azria Group eingegangen worden. Ziel sei es, «die führende deutsche Warenhauskette Karstadt aus der Insolvenz zu kaufen».
Das Joint Venture mit BCBG sei «die ideale Partnerschaft», um Karstadt «frische und attraktive Perspektiven zu eröffnen», sagte Berggruen. Beide Partner wollten der Marke ihr früheres Ansehen wiedergeben. Berggruen und BCBG zeigten sich optimistisch, mit Karstadt «die guten Möglichkeiten im deutschen Einzelhandelsgeschäft auszuschöpfen». Zugleich versicherte der Investor, dass die Arbeitsplätze erhalten blieben.
Die BCBG Max Azria Group entwickelt, fertig und vermarktet nach eigenen Angaben komplette Mode- und Accessoires-Kollektionen. Sie verfüge über ein Portfolio von mehr als 20 Marken. Ferner werde ein Einzelhandels- und Großhandelsnetzwerk mit mehr als 13 500 Verkaufsstellen weltweit betrieben. BCBG war 1989 vom Designer Max Azria gegründet worden.
Am Montag will das Amtsgericht Essen über den Insolvenzplan für die Warenhauskette entscheiden. Zuvor muss noch der Gläubigerausschuss über mögliche alternative Kaufangebote abstimmen.
ddp-Korrespondent Ulrich Breitbach
