Nach einjähriger Ermittlung soll es bald zum Ergebnis kommen. Dabei sind Briefporto und Werbekostenzuschüsse der Deutschen Post Gegenstand der Untersuchungen. Konkurrenten der Post beschweren sich seit längerer Zeit, dass gerade bei der Zustellung von Katalogen oder anderer Werbepost die Preise so nicht mehr tragbar sind und die Kosten für die Zustellung mit den niedrigen Preisen der Post nicht gedeckt werden könnten. Damit sind die Konkurrenten im Wettbewerb stark eingeschränkt.
Urteil: Kampfpreisstrategie
Das Bundeskartellamt prüft jetzt, ob die Deutsche Post eine sogenannte Kampfpreisstrategie an den Tag legt, bei der alle anderen Konkurrenten durch die unschlagbar günstigen Preise der Post das Nachsehen haben und vom Markt verdrängt werden. Allerdings können die Behörden nur gegen die Post vorgehen, wenn die angebotenen Konditionen unter den tatsächlichen Kosten liegen. Die Beamten benötigen noch einige Ermittlungsarbeiten und wollen im nächsten Frühjahr zu einem Ergebnis kommen.
Die Post ist bereits mehrfach bei der Bundesnetzagentur aufgefallen. Jetzt soll das Kartellamt für den Fall eine Lösung erzielen. Stark zu merken auch in den Aktien, die um gut zwei Prozent gefallen sind. Die Gebühren für die Großkunden musste der Konzern bisher nicht von der Bundesnetzagentur genehmigen lassen und hatte freie Hand. Zuletzt geriet die Deutsche Post in die Schlagzeilen, nachdem Rechnungen im großen Stil für Geschäftskunden als Infopost verschickt wurden. Dennoch behält die Post etwa 90 Prozent der Briefzustellung in Deutschland.
Christian Weis
