Konzernweit lagen die Zahlen von Januar bis März im Rahmen der Expertenerwartungen. Der Umsatz stieg den Angaben zufolge von Januar bis März binnen Jahresfrist um mehr als fünf Prozent auf 8,32 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ( Ebitda ) habe um mehr als 13 Prozent auf 1,92 Milliarden Euro zugelegt. Unter dem Strich verbesserte sich das Konzernergebnis von 425 Millionen auf 693 Millionen Euro, wie es weiter hieß.
Im laufenden Jahr will Bayer das bereinigte Ergebnis je Aktie um mehr als 15 Prozent steigern, nach bislang angekündigten rund 10 Prozent. Auch das um Sondereinflüsse bereinigte Ebitda erwartet Bayer höher als noch Ende Februar angekündigt. Statt eines Anstiegs in Richtung sieben Milliarden Euro will das DAX-Unternehmen nun diese Marke überspringen.
Im vergangenen Jahr hatte vor allem die Kunststoffsparte (MaterialScience) unter der Krise gelitten und sogar rote Zahlen geschrieben. Mit dem Wiedererstarken der Konjunktur sorgt der Bereich für den nötigen Wachstumsschub. Das Segment steigerte den Umsatz im ersten Vierteljahr um mehr als ein Drittel auf 2,2 Milliarden Euro. Das Bereichs-Ebitda lag bereinigt um Sondereinflüsse bei plus 287 Millionen Euro, nach einem Verlust von 116 Millionen Euro im Vorjahr. Gründe für die Verbesserung seien sowohl die Mengenausweitungen als auch Preiserhöhungen.
Dagegen sieht das Unternehmen das Wachstum der beiden anderen Segmente etwas skeptischer. Im Pharmageschäft (HealthCare), das bei Bayer für knapp die Hälfte der Erlöse sorgt, lautet das Umsatzziel nun auf einen währungs- und portfoliobereinigten Anstieg von rund drei Prozent nach zuvor fünf Prozent. Das Ebitda solle über dem Vorjahreswert liegen. In den ersten drei Monaten stieg der Umsatz hier leicht auf 3,9 Milliarden Euro.
Das Pflanzenschutzgeschäft (CropScience) verzeichnete einen Umsatzrückgang um acht Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Der Konzern verwies unter anderem auf die kühle Witterung, die eine verspätete Aussaat zur Folge gehabt hätten.
Analysten betrachteten die Aussagen von Bayer in ersten Einschätzungen mehrheitlich positiv. So hob etwa die WGZ Bank ihr Kursziel und die Anlageempfehlung an. Die professionellen Beobachter weisen aber auch auf die Schwachpunkte der Entwicklung hin. Für Cornelia Thomas von der WestLB stellen sich die Probleme der Pharmasparte größer dar als erwartet. Martin Possienke von equinet bezeichnet die Schwäche des Bereichs als «Besorgnis erregend».
Von Martin Rapp und Jürgen Wutschke
ddp-Korrespondent Ulrich Breitbach
