Zuvor hatte der EZB-Rat entschieden, seinen Hauptrefinanzierungssatz auf dem Rekordtief von 1,00 Prozent zu belassen und auch die übrigen Leitzinsen nicht zu ändern. Die Notenbank hatte ihren Leitzins zuletzt im Mai 2009 um 25 Basispunkte auf den historischen Tiefstand von 1,00 Prozent gesenkt.
In seinen «Einleitenden Bemerkungen» bekräftigte der EZB-Präsident frühere Aussagen zu den Wachstums- und Inflationsaussichten. Demnach rechnet die EZB mit einem moderaten Wachstum im laufenden Jahr, das zudem ungleichmäßig sein dürfte. Auch sei das Umfeld weiter von Unsicherheit gekennzeichnet.
Darüber hinaus erwartet die EZB eine nur gedämpfte Preis- und Kostenentwicklung. Die Inflationserwartungen sind Trichet zufolge fest auf einem Niveau verankert, das dem Stabilitätsziel der EZB – einer Teuerung von unter, aber nahe zwei Prozent – entspreche. Die Risiken für Wachstums- und Inflationsausblick bezeichnete der EZB-Präsident erneut als «weitgehend ausgewogen».
Trichet sagte zudem, dass ein Zahlungsausfall Griechenlands kein Thema sei. Gleichwohl will die EZB nach Aussage ihres Präsidenten in Bezug auf Griechenland wachsam bleiben. Hinsichtlich möglicher Hilfen der EU-Staaten für Griechenland sagte Trichet, über deren Verzinsung müssten die Staatschefs entscheiden. «Die Griechenland zur Verfügung gestellten Zinssätze sollten aber wenigsten denen entsprechen, die die beteiligten Regierungen zu zahlen haben», sagte er.
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