Prinzip «Gleiche Arbeit, gleiches Geld» sei ein «Kernanliegen der IG Metall», sagte der nordrhein-westfälische IG-Metall-Bezirksleiter Oliver Burkhard dem «Handelsblatt» (Donnerstagausgabe) in Düsseldorf. In der Stahlindustrie habe die Gewerkschaft die Organisationsmacht, das auch durchzusetzen.
Mit der angestrebten Zeitarbeiter-Regelung wären alle Firmen der Branche erstmal verpflichtet, den Leiharbeitern eine über bestehende Zeitarbeiter-Tarifverträge hinausgehende Entlohnung zu garantieren. «Wir wollen damit ein starkes Signal setzen, das durchaus auch über Branchengrenzen hinaus wirken soll», sagte Burkhard, der auch Verhandlungsführer ist.
Auch die Unternehmen der benachbarten Metall- und Elektroindustrie müssten wissen, dass die IG Metall eine Lohnkonkurrenz zulasten von Stammbeschäftigten nicht auf Dauer tolerieren werde. Dort deckten manche Firmen «den gesamten Aufschwung allein über billige Leiharbeit» ab, sagte Burkhard.
Die Zeitarbeitsbranche kritisierte das Vorhaben scharf. «Das wäre schlicht ein Vertrag zulasten Dritter», sagte Thomas Bäumer, Tarifverhandlungsführer des Bundesverbands Zeitarbeit (BZA). Es sei nicht nachvollziehbar, wenn die IG Metall Tarifverträge angreife, die sie zusammen mit dem DGB selbst mit beschlossen habe.
Die Tarifkommission der IG Metall will am Freitag ihr Forderungspaket für die rund 85 000 Beschäftigen der Branche offiziell beschließen. Diese soll für die Stahl-Beschäftigten zwischen den Forderungen der vergangenen beiden Tarifrunden liegen, sagte Burkhard weiter. Im Krisenjahr 2009 hatte sie eine Erhöhung von 4,5 Prozent gefordert und einen Abschluss von zwei Prozent erreicht. 2008 hatte sie 8 Prozent gefordert und 5,2 Prozent durchgesetzt.
Die Verhandlungen beginnen am 6. September.
ddp
