Die Bundesnetzagentur soll die Ausbau-Anträge der Mobilfunkunternehmen nur sehr langsam bearbeiten. Dies verzögert wiederum den flächendeckenden Netzausbau in Städten und den ländlichen Gebieten. Die Netzbetreiber geben bekannt, dass 10.000 Genehmigungen für neue Richtfunkstrecken fehlen und auf eine Bearbeitung warten. Allein im Vodafone Netz stehen noch 4700 Genehmigungen aus. Dabei sind die LTE-Basisstationen bereits installiert, dürfen ohne Genehmigung jedoch nicht in Betrieb genommen werden.
Anträge vorrangig bearbeiten
Das Problem für die Unternehmen: Investitionen wurden getätigt und können nicht umsetzt werden. Normalerweise gilt eine gesetzliche Frist von sechs Wochen, bis die Anträge vollständig genehmigt sind. Derzeit sind Anträge bis zu 22 Wochen und länger nicht bearbeitet worden und liegen auf den Schreibtischen der Bundesnetzagentur.
Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Merhwertdiensten (VATM) rechnet allein im nächsten Jahr mit weiteren 30.000 Richtfunk-Anträgen, die bearbeitet werden müssen. Die Bundesnetzagentur selbst hat bereits bestätigt, dass es zu Verzögerungen bei der Genehmigung kommt. Derzeit soll das Personal aufgestockt werden. Außerdem ist eine vorrangige Bearbeitung von besonders wichtigen Anträgen geplant.
Viele deutsche Städte sind noch nicht mit dem LTE-Netz ausgestattet, da der Versorgung in ländlichen Gebieten Vorrang gewährt wurde. LTE ist der neue Datenturbo, der bereits im iPhone 5 von Apple zum Einsatz kommt. Hierbei sollen Download-Geschwindigkeiten bis zu 100 Mbit/s möglich sein. Sowohl Vodafone als auch die Telekom kündigten einen schnellen Ausbau der Netze an. Die Telekom will bis Jahresende in 100 deutschen Städten das LTE-Netz eingerichtet haben. Derzeit umfasst die Abdeckung 60 deutsche Städte.
