Bis zum gestrigen Abend beteiligten sich knapp 700.00 Mitglieder an der Abstimmung. Gemessen an den Gesamtnutzern beträgt dieser Anteil aber lediglich 0,07 Prozent – zu wenig für ein eindeutiges Ergebnis. Für eine aussagekräftige Abstimmung hätten mindestens 30 Prozent teilnehmen müssen. Aktuell wären das rund 300 Millionen Facebook-Nutzer. Noch weniger Teilnehmer hatte die letzte Abstimmung im Juni, an der lediglich 0,04 Prozent der Mitglieder teilnahmen. Hier ging es um die Nutzungsregeln, also inwieweit das soziale Netzwerk die Rechte an Statusmeldungen, Fotos und Nachrichten erhält. Facebook sah dies als Anlass, das Mitspracherecht abzuschaffen. Um die Mitglieder davon zu informieren und das Mitspracherecht zu erhalten, wurde eine weitere Abstimmung einberufen. Rund 90 Prozent der Teilnehmer sprachen sich gegen die Abschaffung aus, allerdings ist dieses Ergebnis aufgrund der geringen Beteiligung bedeutungslos.
Mehr Möglichkeiten für Datenschutzfragen
Im Gegenzug will Facebook seinen Mitgliedern nun die Chance geben, Verantwortlichen Fragen zum Datenschutz zu stellen. Vorher sollten die Mitsprache-Möglichkeiten zeigen, dass Facebook Demokratie und der Austausch zwischen Unternehmen und Nutzern sehr wichtig ist. Das Abstimmungsverfahren existierte bereits seit 2009. Facebook musste sich auch die Kritik gefallen lassen, dass die 30-Prozent-Hürde zu hoch sei. Um dieser Kritik zu entgehen, hatte Facebook alle Mitglieder per Mail auf die Abstimmung aufmerksam gemacht.
Christian Weis
