Auf dem Parteitag soll Bundesumweltminister Norbert Röttgen nach seinem Erfolg bei einer Mitgliederbefragung auch offiziell zum Nachfolger des scheidenden Landesvorsitzenden Jürgen Rüttgers gewählt werden.
Die frühere NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben soll neue Schatzmeisterin der NRW-CDU werden. Der Vorstand der Ruhr-CDU nominierte Thoben am Montag für die Position, wie die in Düsseldorf erscheinende Zeitung „Rheinische Post“ (Mittwochausgabe) vorab berichtete. Der Landtagsabgeordnete Josef Hovenjürgen (Recklinghausen) soll nach Informationen der Zeitung den Posten des stellvertretenden Landesvorsitzenden übernehmen. Der CDU-Bezirk Münsterland nominierte Karl-Josef Laumann für den Vize-Landesvorsitz. Der CDU-Landesparteitag wählt am Wochenende eine neue Führungsspitze. Auch Ulla Heinen (Köln), Eckhard Uhlenberg (Soest), Sven Volmering (Junge Union) und Thomas Hunsteger-Petermann (OB der Stadt Hamm) wollen demnach Stellvertreter von Röttgen werden.
Möglicherweise wird Röttgen bei der Sitzung des Landesvorstands auch einen Kandidaten für das Amt des Generalsekretärs benennen. Das Vorschlagsrecht für diesen Posten liegt beim Landesvorsitzenden. Das Verhältnis zwischen Röttgen und dem bisherigen NRW-CDU-Generalsekretär Andreas Krautscheid gilt als belastet, weil Krautscheid sich für Röttgens gescheiterten Gegenkandidaten Armin Laschet ausgesprochen hatte. Als Favorit für das Amt gilt nun der Chef des CDU-Bezirks Ruhr, Ex-Verkehrsminister Oliver Wittke. Er hatte Röttgen in dem innerparteilichen Wahlkampf unterstützt.
Bei einer Mitgliederbefragung hatte sich Röttgen am Sonntag mit 54,8 Prozent der Stimmen gegen den 49-jährigen Ex-Landesintegrationsminister Armin Laschet durch, der auf 45,2 Prozent kam. Die Wahlbeteiligung bei der Urabstimmung lag bei 52,8 Prozent. Die NRW-CDU hat insgesamt knapp 160.000 Mitglieder.
Die CDU hatte die Landtagswahl vom 9. Mai verloren. Die Christdemokraten büßten mehr als eine Million Stimmen ein und verbuchten ihr schlechtestes Landtagswahlergebnis der NRW-Geschichte. Seitdem regiert in Nordrhein-Westfalen wieder Rot-Grün. Mit der Niederlage in NRW hatte Schwarz-Gelb auch die Mehrheit im Bundesrat verloren. Röttgen will nun bei der nächsten Landtagswahl Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) herausfordern.
dapd
