Tipp 1: Die richtigen Fragen stellen
Die Auswahl der Kanäle kann natürlich nicht pauschal gleich für alle Projekte im Online-Marketing beantwortet werden. Denn nicht für jedes Projekt sind dieselben Kanäle die beste Wahl. Zuerst sollte man sich also fragen, welche Kanäle überhaupt relevant für das eigene Online-Marketing sind. Hier gilt es insbesondere die Customer Journey gründlich zu analysieren, um festzustellen, welche Kanäle den meisten Sinn ergeben. Erst diese Analyse kann wirklich Klarheit darüber verschaffen, welche Kanäle gewählt werden sollten. An dieser Stelle sollte man also nicht mit Geld oder Zeit sparen.
Tipp 2: Informations- oder Navigationskanal?
Online-Werbekanäle lassen sich in Informationskanäle und in Navigationskanäle einteilen. Infokanäle sind zum Beispiel Werbebanner auf großen und bekannten Webseiten (E-Mail-Anbieter etc.) oder auch Affiliate-Netzwerke. Navigationskanäle dagegen sind Suchmaschinen (Keyword-Anzeige) und Newsletter von E-Mail-Anbietern. Viele erachten die Werbepräsenz auf den Informationskanälen als weniger wichtig, diese Annahme ist jedoch grundlegend falsch, wie Studien zeigen konnten. Man konnte nachweisen, dass die Conversion Rate stark ansteigt, wenn User von Werbung in einem Navigationskanal auf Werbung in einem Informationskanal wechseln. Bei der Auswahl der Kanäle sollte man also unbedingt darauf achten, sowohl Informations- als auch Navigationskanäle in das eigene Projekt einzubeziehen.
Tipp 3: Automatisierung oder manuell?
Beim Online-Marketing wird zunehmend auch die Automatisierung ein wichtiger Faktor. Diese ist allerdings mit Kosten verbunden und in vielerlei Hinsicht noch nicht ausgereift. An dem Punkt alles automatisch ablaufen zu lassen – von der Analyse der Customer Journey bis hin zu Kanalwahl und Betreuung – ist diese Technologie aber noch nicht. Für wen es in das Budget passt, ist es sinnvoll sich Kanäle auszuwählen, die automatisiert betreut werden können. Wer mit einem kleinen Budget auskommen muss, wendet dafür lieber kein Geld auf und wählt Kanäle, die sich leicht manuell betreuen lassen.
Tipp 4: Anpassungsfähig bleiben
Die Wahl der Kanäle kann sich irgendwann als Fehler herausstellen. Zum Beispiel, weil die Customer Journey doch anders verläuft oder ein Kanal aus nicht beeinflussbaren Gründen unbeliebter und unattraktiver für den User wird. Neue Algorithmen großer Suchmaschinen können so etwas ebenfalls verursachen. Aus diesem Grund darf man die Kanalauswahl eigentlich zu keinem Zeitpunkt als abgeschlossen betrachten. Online-Marketing steht noch viel mehr, als traditionelles Marketing, unter dem Zugzwang schnell auf Veränderungen reagieren zu können. Es lohnt sich also seine Kanalwahl in regelmäßigen Abständen noch einmal neu zu überdenken und zu überprüfen – und gegebenenfalls zu handeln. Auf Lorbeeren vergangener Jahre ruht man sich besser nicht aus!
Tipp 5: Neue Vertriebskanäle im Auge behalten
Neue Kanäle im Internet offenbaren sich immer wieder. Diese auszuprobieren kann sich sehr lohnen, aber auch in einem Flopp enden. Wer von Grund auf ein Online-Marketing aufbaut und sich die ersten Kanäle auswählt, sollte mit völlig neuen ungetesteten Kanälen lieber Vorsicht walten lassen. Das Risiko ist groß damit keinen Erfolg zu haben, aber Geld auszugeben. Wer bereits eine Weile gute Erfahrungen mit den bereits gewählten Kanälen gesammelt hat, sollte aber immer offen für Neues sein. Neue Kanäle können als Ergänzung gewählt werden und stellen sich später womöglich als sehr gute Wahl heraus.
Florian Weis
