«Wir haben noch keine Entscheidung über das weitere Vorgehen bei der Postbank getroffen», sagte er weiter. Derzeit hält die Deutsche Bank knapp 30 Prozent an der Postbank, mit der Option auf eine komplette Übernahme im Februar 2012. «Die Deutsche Bank verfügt über genug Kapital, auch wenn die strengeren Regeln für die Liquiditätsausstattung kommen», sagte Bänziger. Bei Bedarf wolle die Bank ihren Kapitalpuffer mit zurückbehaltenen Gewinnen stärken. «Was wir auf jeden Fall vermeiden wollen, ist eine Verwässerung der Aktien», erklärte der Vorstand.
Mit weiteren Übernahmen im Heimatmarkt will sich das Institut gleichwohl Zeit lassen. «Wir sind sehr beschäftigt mit den bereits erfolgten Übernahmen und müssen erst einmal die Integrationen bewältigen, bevor wir an weitere Käufe denken», erklärte Bänziger. Neben dem Anteil an der Postbank hat die Deutsche Bank auch Sal. Oppenheim übernommen, um das Geschäft mit vermögenden Kunden auszubauen.
Mit Blick auf die Gewinne setzt die Bank weiter auf das Investmentbanking. Die Kritik an diesem als riskant geltenden Geschäft hält Bänziger indes für ungerechtfertigt. «Einen großen Teil unserer Gewinne verdienen wir im internationalen Währungshandel, an dem wir weltweit einen Marktanteil von 20 Prozent haben. Dieses Geschäft ist nicht risikoreich», erklärte er. «Die Kunden wollen eine verlässliche Bank, die auch in der Krise stabile Gewinne erzielt und hierfür eignet sich das Investmentbanking gut.» Seine Risikostrategie lautet dabei: «Großer Marktanteil, kleine Margen.»
ddp-Korrespondent Ulrich Breitbach