Unter dem Motto “BILD sucht dein schönstes Handy-Foto” setzt die Zeitung vermehrt auf die Interaktion mit dem Leser –zum Nachteil der freien Bildjournalisten, so die Meldung des DJV.
Zweifelhafte Werbeaktion
Für die Aktion wirbt man mit möglichen Gewinnen von bis zu 10.000 Euro, generell wird eine bundesweite Veröffentlichung der Bilder in der Bild-Zeitung mit 250 Euro entlohnt. Ein Affront für die hauptberuflichen Fotografen. “Von solchen Honoraren können die hauptberuflich tätigen Bildjournalisten nur träumen”, so der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken laut einer Meldung des DJV. “Anstatt deren Honorare anzuheben, pumpt Springer Geld in eine zweifelhafte Werbeaktion.”
Schnappschuss ist kein Journalismus
Vor allem betonte Konken, dass trotz aller technischer Fortschritte bei den Handy- und Digitalkameras ein Schnappschuss nicht mit den Bildern professioneller Journalisten mithalten könne. “Ein Schnappschuss ist noch kein Journalismus”, sagte Konken.
Ein Bildjournalist erkenne die Geschichte hinter dem Bild und versuche diese möglichst differenziert in seinem Foto abzubilden, so die Meldung des DJV weiter. “Eine Zeitung, die glaubt, darauf verzichten zu können, sägt sich den Ast ab, auf dem sie sitzt”, so das Fazit von Konken.
Die Bildrechte überträgt der Urheber übrigens an Bild. So heißt es in den Allgemeinen Informationen:
Wer ein Video oder Foto an BILD.de schickt bzw. hoch lädt erklärt, sämtliche Rechte hieran zu besitzen und überträgt BILD.de alle Rechte zur Veröffentlichung in allen Medien, insbesondere zur Bearbeitung, Archivierung und Weiterveräußerung. Die Veröffentlichung von Fotos auf BILD.de und in der Beilage von BILD.de und AUTOBILD.de ist honorarfrei.
Im Fall der Veröffentlichung des Fotos in der BILD-Zeitung überträgt der Urheber sämtliche Rechte an die Axel Springer AG zur Veröffentlichung in allen Medien, zur Bearbeitung, Archivierung und Weiterveräußerung. In diesem Fall erhält der Urheber von der Axel Springer AG 50% der erzielten Nettoverkaufserlöse.
Rafaela Wilde
