Es habe im Umfeld von Parteitagen und Zukunftskongressen keine Gespräche gegen Geld mit Sponsoren gegeben, sagte der Europaminister am Donnerstag bei einer Sondersitzung des Hauptausschusses im Düsseldorfer Landtag. Dies gelte auch für alle anderen Kabinettsmitglieder. «Es hat solche bezahlten Termine nicht gegeben und es wird sie nicht geben».
Krautscheid berichtete, dass Rüttgers am Rande des CDU-Zukunftskongresses 2006 mit dem damaligen T-Mobile-Manager René Obermann «unter einer Viertelstunde» lang gesprochen habe. Das Unternehmen war Sponsor der CDU-Veranstaltung gewesen. Der Regierungschef habe mit Obermann das Gespräch geführt, weil der Manager als Laudator aufgetreten sei.
Die NRW-CDU hatte Parteitags-Sponsoren per Brief gegen eine Extra-Gebühr von 6000 Euro ein exklusives Gespräch mit Rüttgers angeboten. Der Regierungschef betonte mehrfach, er habe von derartigen Werbeangeboten an Unternehmen nichts gewusst. NRW-CDU-Generalsekretär Hendrik Wüst war wegen der Affäre am Montag zurückgetreten. NRW-SPD-Chefin Hannelore Kraft legte Rüttgers wegen der Vorwürfe mehrfach den Rücktritt nahe. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) will den Fall prüfen.
Der CDU-Brief sei «indiskutabel und verstößt gegen alle politischen Spielregeln», sagte Krautscheid. Das briefliche Angebot habe aber nicht zu tatsächlichen Gesprächen geführt.
