Technisch gibt es viele Möglichkeiten, Spams im eigenen Postfach zu verringern. Dennoch mailt jeder vierte Internetnutzer völlig ungeschützt, die übrigen nutzen mehr oder weniger wirksame Schutztechnologien. Die meisten setzen dabei auf Spam-Filter ihrer E-Mail-Anbieter (38 Prozent). Das geht aus einer weiteren Umfrage des BITKOM hervor. Jeder vierte hat einen Filter auf seinem eigenen PC – entweder im E Mail-Programm oder als separate Software. Darüber hinaus werden spezielle Anti-Spam-Dienstleister genutzt oder man meidet zweifelhafte Quellen. „Es gibt noch viel Aufklärungsbedarf. Man muss kein Experte sein, um etwas gegen Spam zu tun“, so BITKOM-Präsidiumsmitglied Kempf. Technische Hilfen und individuelle Vorsicht seien gleichermaßen nötig.
In Deutschland droht Spam-Versendern ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro. Doch die meisten Spam-Mails werden aus dem Ausland verschickt und fallen nicht unter die deutsche Gesetzgebung.
Hier die wichtigsten Tipps des BITKOM zur Vorbeugung gegen Spam:
1. Ungewöhnliche E-Mail-Adresse wählen
Spam-Versender verschicken ihre Post nach dem Zufallsprinzip. Sie generieren automatisch Adressen und probieren diese aus. Ungewöhnliche Zeichenfolgen in der Mail-Adresse – etwa ein Unterstrich anstelle eines Bindestrichs oder eine Zahl – erschweren den Erfolg der Spammer.
2. Zweit-Adresse anlegen
Die private Adresse sollte nur in Ausnahmefällen herausgegeben werden. Für Chats oder Bestellungen ist es besser, sich eine zweite zuzulegen. Wer über diese E-Mail viel Spam bekommt, kann einfach zu einer neuen wechseln. Unter der ersten Adresse bleibt er für Freunde erreichbar.
3. E-Mail-Adresse im Web kodieren
Oft sammeln Spammer auch Adressen auf Webseiten. Wer seine E-Mail-Adresse im Web angibt, etwa auf der eigenen Homepage, kann das verhindern: Zum Beispiel, indem das @-Zeichen kodiert (vorname.name [at]provider.de) oder die E Mail-Adresse als Bilddatei hinterlegt wird.
4. E-Mail-Adresse in Communitys verbergen
Online-Netzwerke sind beliebt. Nutzer sollten die eigene E-Mail-Adresse aber nicht allen zugänglich machen. Viele Communitys bieten individuelle Datenschutz-Einstellungen an. Dort kann festgelegt werden, dass nur die eigenen Freunde oder Geschäftspartner die Adresse sehen dürfen.
5. Spam-Filter nutzen
Mit Hilfe von Spam-Filtern gelangen weniger unerwünschte Mails in den Posteingang. Die Filter sortieren verdächtige Mails aus und legen sie meist in einem gesonderten Ordner ab. Spam-Filter sind als Software für den eigenen PC oder als Service der E-Mail-Provider verfügbar. Zudem gibt es Dienstleister, die eine externe Spam-Filterung anbieten.
6. Nicht auf Links in Spam-Mails klicken
Wenn dennoch Spam im Postfach landet: am besten sofort löschen. Auf keinen Fall sollten Links in Spam-Mails angeklickt werden. Dahinter können sich Schadprogramme verbergen. Im E-Mail-Programm sollte zudem auch der automatische Download von Bildern deaktiviert werden.
7. Nicht auf Spam-Mails antworten
Nicht auf Spam-Mails antworten! Auch vermeintliche Abmelde-Optionen – etwa für Newsletter – sollten nicht unüberlegt genutzt werden. Diese Rückmeldungen sind für Spammer eine Bestätigung, dass die gewählte E Mail-Adresse aktiv ist. Künftig gibt es dann nur noch mehr Post.
8. Blindkopien verschicken
Vorsichtig mit Kontakten von Freunden und Kollegen umgehen! Wer Mails an mehrere Personen verschickt, sollte alle Adressen im Feld „BCC“ eingeben. Dann sehen die Empfänger keine fremden Adressen.
Zur Methodik: Die Daten zum Spam-Aufkommen wurden im Juli 2009 von dem Marktforschungsinstitut Forsa für den BITKOM erhoben. Dabei wurden 1.000 E-Mail-Nutzer ab 14 Jahren befragt. Die Angaben zu den Schutzmaßnahmen der Anwender stammen aus einer Befragung, die das Institut ARIS im Juni 2008 für den BITKOM durchgeführt hat. Dabei wurden rund 600 E-Mail-Nutzer ab 14 Jahren befragt.
