Bernhard Burgener, Vorstandsvorsitzender der Constantin Medien eröffnete den Kongress mit seinen Gedanken zur neuen, schönen und komplexen Medienwelt. Marken bleiben seiner Meinung nach weiter wichtig, um in neuen Märkten und Währungen (Follower, Fans, Aufmerksamkeit) zu bestehen. Zudem verwies der Schweizer auf die hohe Strahlkraft von Sportstars innerhalb sozialer Netzwerke. So vereinen die 20 Top Athleten 220 Millionen Fans hinter sich, also knapp ein Fünftel der weltweit 1,1 Mrd. Facebook-User.
Mediamonitoring immer wichtiger
Untersuchungen von Goldmedia und Ubermetrics unterstreichen diese hohe Bedeutung des Sports. Seit Januar gab es knapp 10,2 Millionen Postings oder Statusupdates von Fans, Journalisten oder Marken zu sportlichen Themen. Obwohl die Klubs ihre Kommunikation mittlerweile professionalisiert haben und die beiden Champions-League-Finalisten Bayern und Dortmund mit knapp über zwei- bzw. dreitausend Tweets seit März sehr aktiv waren, machen diese Inhalte nur 0,7 bzw. 1,4% an allen Konversationen über die Vereine aus.
Bayern siegt auch im Web
Freuen konnte sich auch Lorenz Beringer, Teamleiter Social Media, CRM und FCB KidsClub beim FC Bayern. Nicht nur der Gewinn des Triples sorgte bei ihm für gute Laune, sondern auch die Entwicklung der digitalen Kommunikation beim Branchenführer. Mittlerweile vom Projekt zur eigenen Abteilung aufgewertet, kann Bayern bereits auf professionelle Abläufe zurückgreifen. So entstand das schon berühmte Bild der drei Pokal in der Flughafen-Sicherheitskontrolle zwar spontan, dennoch kümmern sich neben dem Content-Urheber noch zwei weitere Personen um den Inhalt, ehe dieser Online geht.
Brachliegende Potenziale
Aber noch ist im Digitalen Business längst nicht alles Gold, was glänzt. So erklärte Phillip Westermeyer der Branche, welche Potenziale noch nicht ausreichend genutzt werden. Besonderen Nachholbedarf haben Sportvereine und –vermarkter etwa bei der Suchmaschinenoptimierung. Suchen Fans beispielsweise nach dem neuesten Trikot treffen sie nur selten auf offizielle Anzeigen der Klubs. Verirren sich die potenziellen Kunden dann aber doch mal in den Shop, wird die Chance zum Re-Targeting sträflich vertan. So setzt Branchenprimus Zalando zwei Dutzend Cookies, die Bayern nur deren drei – allesamt ohne weitere Sales-Relevanz.
Sports Media Summit – Wichtige Businessplattform
Die Wichtigkeit des Sports Media Summit wurde ebenfalls durch wichtige Branchennews unterstrichen, die exklusiv auf der Konferenz verkündet wurden. So plant die DFL laut Dr. Jan Lehmann, Direktor für Strategisches Marketing und Produktmanagement bei der Fußball-Liga, in den kommenden Monaten eine eigene Präsenz bei Instagram. Mit der neuen Location in Köln und einem aufgebohrten Programm – der Fokus liegt nun eindeutig auf Networking – kann sich die Branche schon auf eine Neuauflage des Sports Media Summit 2014 freuen.
Christian Weis