Bahn-Chef Rüdiger Grube stellte am Dienstag offiziell die neue Finanzplanung des Unternehmens vor. Laut diesem Plan soll der Gewinn von 2,7 Milliarden Euro auf insgesamt vier Milliarden Euro angehoben werden. Somit steigert die Deutsche Bahn die Umsatzrendite von 6,8 auf 7,8 Prozent. Ebenso ist eine Erhöhung bei den Nettoinvestitionen vorgesehen, die von 3,8 auf 4,5 Milliarden gehen sollen. Bahnfahrer müssen sich bis 2017 weiterhin auf steigende Fahrkartenpreise einstellen, denn nur so könne der geplante Rekordgewinn auch erzielt werden.
Bleibender Aufwärtstrend mit Unsicherheiten
Doch nicht nur die Bahnfahrer werden belastet. Auch die Netzentgelte sollen für das Plus beim Gewinn erhöht werden. Dies betrifft beispielsweise die Unternehmen Veolia oder den Hamburg-Köln-Express. Der Aufsichtsrat soll am Mittwoch über diese neue Planung abstimmen. Grube selbst bestätigte, dass das Geschäftsjahr 2012 als positiv betrachtet werden kann. Die Bahn erwartet jetzt einen bleibenden Aufwärtstrend, doch es gibt genügend Unsicherheiten am Wirtschaftsmarkt. So zeigt sich beispielsweise die Euro-Krise als eine der größten Unsicherheiten für die gesamte Weltwirtschaft.
Die Konkurrenten der Deutschen Bahn sehen sich nach wie vor in einer benachteiligten Position. Die jetzige Preissteigerung verschlechtert diese Situation noch mehr. Mit ihrem Schienennetz nimmt das Unternehmen nahezu ein Monopol in Deutschland ein, das den Wettbewerb massiv einschränkt. Die Vormachtstellung der Bahn könnte von der EU gebrochen werden, wenn eine Trennung von Bahnbetrieb und Schienennetz erfolgt.
Florian Weis
