Die notwendigen Anpassungen sollten durch normale Fluktuation und Aufhebungsverträge – vornehmlich mit Beschäftigten im rentennahen Alter – erreicht werden, teilte der Konzern am Donnerstag in Leverkusen mit. Betriebsbedingte Kündigungen werde es nicht geben. Das Unternehmen bestätigte damit einen Bericht der «Rheinischen Post».
Bayer hatte im November vergangenen Jahres überraschend trotz hoher Gewinne den Abbau von weltweit 4.500 Stellen angekündigt. Rund 1.700 davon sollten in Deutschland wegfallen. Der Stellenabbau ist Bestandteil eines 800-Millionen-Euro-Sparprogramms, mit dem der Konzern zusätzliche Mittel für die Forschung und die Expansion in den wachstumsstarken Regionen Asiens freisetzen will.
Weniger Zeitarbeiter, mehr Teilzeitstellen
Die nun geschlossene Gesamtbetriebsvereinbarung sieht zur Vermeidung von Kündigungen auch Versetzungen innerhalb des Konzernverbundes sowie den verstärkten Einsatz eigener Mitarbeiter anstelle von Zeitarbeitnehmern vor. Außerdem soll Beschäftigten der Wechsel in Teilzeitstellen angeboten werden.
Gleichzeitig bekräftige der Konzern seine Zusagen für den Erhalt, die Modernisierung und den Ausbau der deutschen Standorte. Allein im laufenden Jahr seien hier Investitionen in Sachanlagen von rund 550 Millionen Euro geplant. Außerdem sollen 70 Prozent des weltweiten Forschungs- und Entwicklungsbudgets von rund drei Milliarden Euro auf deutsche Standorte entfallen.
Bei der Gesundheitssparte HealthCare, zu der Schering gehört, werden der «Rheinischen Post» zufolge 700 Arbeitsplätze abgebaut. 400 davon stehen in Berlin, Wuppertal und Leverkusen bereits fest. Die Pflanzenschutzsparte CropScience büßt laut Bericht 300 Stellen ein, die Kunststoffsparte MaterialScience bleibt ungeschoren. Zu den 700 Stellen, die in der Verwaltung wegfallen, habe Bayer noch keine konkreten Pläne vorgelegt, hieß es in dem Bericht.
Aktualisiert am 10.02.2011 um 13:17 Uhr
dapd