Netflix, der US-amerikanische VOD-Anbieter, produziert zum Beispiel bereits sehr erfolgreich eigene Serien mit bekannten Schauspielern. Doch nicht nur Produktions-Firmen profitieren vom neuen Medienverhalten. Auch Unternehmen und Organisationen können Ihre Zielgruppe mit bewegten Bildern auf ihrer Website und weiteren digitalen Marketing-Kanälen, wie z.B. soziale Netzwerke, erreichen.
Bewegtbild als Bestandteil der Marketing-Strategie
Marketingverantwortliche müssen In-Video-Ads als relevante Werbeform in Betracht ziehen und sich überlegen, wie man die immer größer werdende Zielgruppe am besten abfängt. Die Produktion von Video-Formaten kann einen Boom für Ihr Unternehmens-Marketing bringen. Egal ob Viral -Clip, How-to-Video oder Werbefilm: Wer erfolgreich bleiben will, muss zumindest einmal darüber nachdenken, auf welche Weise Bewegtbild in seiner Marketing-Strategie einen Platz finden kann.
Das Potenzial ist enorm
Durch immer schnellere Verbindungen und die ständige Weiterentwicklung leistungsstarker Endgeräte, sind Videos heute fast überall im Netz präsent. Auch immer mehr Unternehmen setzen bereits auf das Bewegtbild-Format und kreieren durch eine geschickte Komposition von Story und Design herausragende Erlebniswelten für ihre Kunden. Das Potenzial von individuellen Bewegtbild-Produktionen ist unglaublich hoch. Kleine Startups schaffen es heute mit einem einzigen gut gemachten Video teilweise mehr Aufmerksamkeit zu generieren, als großangelegte Kampagnen von internationalen Konzernen.
Nicht nur auf YouTube oder auf der eigenen Website kann Bewegtbild-Marketing Aufmerksamkeit und Markenbindung erzeugen. Gerade im Out of Home-Sektor liegt viel ungenutztes Potenzial. Digitale Außenwerbung kommt noch immer viel zu kurz, obwohl sie bei gelungener Umsetzung in kürzester Zeit einen massiven Nettoreichweitenzuwachs bringen kann. Nicht zuletzt müssen auch gelungene Second-Screen Apps für den Endverbraucher, die echten Mehrwert bieten, programmiert und kontinuierlich weiterentwickelt werden.
Bewegtbild auf alle Kanäle bringen
Die crossmediale Kombination ist meist noch die größte Hürde für Unter-nehmen. Video-Ads, die im TV funktionieren, sind für YouTube oder Out-of-Home schlichtweg zu lang. Insbesondere Außenwerbung funktioniert lediglich ohne Ton. Marketing-Verantwortliche müssen verstehen, dass die digitale Kreation für jeden Kanal neu gedacht werden muss, auch wenn es eine Dachkampagne gibt.
Viralität ist Trumpf
Seit dem Siegeszug der sozialen Netzwerke ist die Viralität einer der entscheidenden Faktoren für den Erfolg von Online-Kampagnen. Ein guter Viralitäts-Faktor bestimmt, welche Reichweite ein bestimmtes Video im Internet erzielt und wie hoch die Resonanz auf der Nutzer-Seite ausfällt.
Tipps für das Storytelling – mehr als nur Katzenvideos
Es geht nicht darum, dass die Story der Redaktion oder Ihnen als Unternehmen gefällt. Sie soll Kunden ansprechen und in die Markenwelt involvieren. Mit den folgenden fünf Top-Tipps gelingt der Aufbau eines Storytellings im Video-Marketing:
- Relevanz: Die Story muss einzig und allein der Zielgruppe zusagen. Wie oben bereits erwähnt, ist der Mehrwert für den Kunden ausschlaggebend für die Auswahl der Produktgeschichte.
- Anthentizität: Damit die Story funktioniert, braucht sie eine runde Struktur. Eine emotional behaftete Ausgangslage, einen Sympathieträger, einen Spannungsbogen und ganz wichtig: Die Story sollte auf das eigene Leben der Zielgruppe anwendbar sein.
- Crossmedia: Kunden sind heute auf mehreren Kanälen präsent und er-warten, dort auch die Marke anzutreffen. Stricken Sie Ihre Story kanalübergreifend und beherzigen Sie sowohl Print als auch Online. Achten Sie allerdings darauf, dass gutes Storytelling stets unabhängig vom Kanal funktioniert.
- Content-Erweiterung: Eine abwechslungsreiche Story beinhaltet passende Content-Elemente. Das Gewand der Geschichte kann aus Produktvideos, einer Interaktion auf Facebook oder einem thematisch passenden Pinterest-Board bestehen.
- Tracking: Messen Sie die Erfolge Ihres Storytellings. Mit einem Web-Analytic-Tool können Sie die Klickzahlen erfassen und Optimierungen für Ihre nächste Story entwickeln.
Businessformate entwickeln
Doch nicht nur fiktive Stories funktionieren, sondern auch Videos, die dem Nutzer im Alltag helfen oder Newscharakter haben.
Videomails nutzen
In Videomails sind die Clips rund um Produkte, Angebote oder Services innerhalb des Mailings integriert. Sie werden nicht separat als Anhang mitgeschickt, sondern sind im Code eingebettet. Vor allem für mobile Newsletter-Empfänger ist diese Lösung optimal. Der Smartphone-Nutzer braucht nur auf das Video zu klicken, um dieses zu starten. Videomails bieten sich besonders an, wenn Sie erklärungsbedürftige Produkte und/oder Services verkaufen wollen oder eine Produktneuheit vorgestellt wird. Aber Achtung: Gewähr-leisten Sie, dass die Videos in den gängigsten E-Mail-Clients abgespielt werden können.
Videos im Ecommerce
Interaktive Produktvideos, die Artikel nicht durch plumpe Produktvisualisierung, sondern durch emotionales Storytelling oder echten informativen Mehrwert verkaufen, sind die neue Königsdisziplin im Online-Handel. Videos im Online-Shop bringen nachweislich mehr Traffic, bessere Conversion-Rates, erhöhen die Verweildauer und tragen zur Kundenzufriedenheit bei. Die Online Mode-Marke Kiomi hat für die Herbst-/Winterkollektion 2013 ein interaktives Fashion-Video erstellt. Über verlinkte Buttons können die User die Storyline mit beeinflussen und werden so aktiv in die Kommunikation der Marke eingebunden.
Fazit
Ob Viral-, Produkt- oder Unternehmens-Video: Werten Sie Ihre digitalen Auftritte durch visuelle Inhalte auf und gewinnen Sie neue Zielgruppen und Er-tragspotenziale.
Hans-Jürgen Even
