Ein Sprecher der Ärzteschaft ließ am Donnerstag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur verlauten, dass eine Mehrheit für Streikaktionen gestimmt hat. Lediglich Notfälle sollen weiterbehandelt werden. Die Proteste richten sich dabei gegen die gesetzlichen Krankenkassen, die eine geplante Steigerung des Honorars zu gering aus Sicht der Ärzte ausfallen lassen. Vor allem Fachärzte mit niedergelassener Praxis wollen in den Streit gehen.
Hausärzte zögern noch
Viele Hausärzte sind nicht durch derartige Verträge gebunden und besitzen einzelne Übereinkommen mit den Krankenkassen. Einige von ihnen sind nicht bereit, in den Streik zu treten und zögern. Die Krankenkassen reagieren derzeit mit Unverständnis, da ein Streik die derzeitige Situation nicht lösen könne. Die laufenden Honorarverhandlungen haben bisher ergeben, dass die Ärzte im kommenden Jahr 270 Millionen Euro mehr bekommen sollen.
Weitere Verhandlungen sind für Samstag anberaumt worden. Es sollen weitere Millionen Euro für die Ärzte hinzukommen durch die steigende Krankheitslast der Bevölkerung. Die Forderung der Ärzte beläuft sich auf 3,5 Milliarden Euro. Die Streiks werden von freien Arztverbänden organisiert. Der Verein Demokratischer Ärztinnen und Ärzte kritisiert die drohenden Proteste. Dies könne ein zu schlechtes Licht auf die Ärzteschaft werfen, die als gut verdienende Berufsgruppe gilt. Außerdem werden die streikenden Ärzte darauf hingewiesen, bei Patienten der Pflegestufe 2 und 3 sowie in der Sterbebegleitung eine Ausnahme zu machen.
