„Mit Blick auf die rund 40,1 Millionen Haushalte, die in der Bundesrepublik mit Strom versorgt werden, bedeuten die Preissteigerungen im laufenden Jahr zusätzliche Belastungen in einer Größenordnung von etwa 2,1 Milliarden Euro“, erklärt Energieexperte Thorsten Bohg von www.toptarif.de. So zahlte ein Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh Strom im vergangenen Jahr rund 753 Euro für den Strombezug. Für 2009 werden hingegen mehr als 804 Euro bei den etwa 900 örtlichen Versorgern fällig.
Verbraucher in Bayern, Niedersachsen und Hessen sind von den diesjährigen Strompreiserhöhungen am stärksten betroffen. In diesen Bundesländern kletterten die Strompreise seit Januar um über 7,5 Prozent. In Berlin, Hamburg und Bremen gab es hingegen keine Preiserhöhungen bei den jeweiligen Grundversorgungsunternehmen.
Zu Beginn des kommenden Jahres werden aber auch die Haushalte in allen drei Stadtstaaten stärker zur Kasse gebeten. So erhöht der viertgrößte deutsche Energieversorger Vattenfall die Strompreise in Berlin und Hamburg um 6,3 Prozent bzw. 4,7 Prozent. Auch die Bremer Stadtwerke planen ab Februar Preiserhöhungen von 4,5 Prozent bzw. 7,7 Prozent in Bremerhaven.
„Insgesamt dürfte sich die Strompreisspirale in Deutschland 2010 weiter nach oben drehen“, macht Bohg deutlich. So erhöhen im Januar und Februar rund 160 weitere Stromversorger ihre Preise um bis zu 16 Prozent. Ihnen stehen weniger als 50 Unternehmen gegenüber, die zum neuen Jahr Entlastungen für ihre Kunden angekündigt haben.
E.ON und RWE
Auch die beiden größten deutschen Stromversorger E.ON und RWE sprechen – angesichts steigender Kosten für Stromtransport und Förderung erneuerbarer Energien (EEG-Umlage) – bisher nur Preisgarantien bis zum Frühjahr bzw. Sommer 2010 aus. „Etwaige Preisschritte der beiden Branchenriesen im kommenden Jahr werden eine Signalwirkung für viele kleinere Stadtwerke haben“, so Bohg.
Die Verbraucher sind überhöhten Strompreisen allerdings nicht schutzlos ausgeliefert. „Der einfache und schnelle Wechsel zu einem preiswerten Stromanbieter kann die Haushaltskasse um bis zu 300 Euro entlasten“, rät Bohg. „Bereits jeder fünfte Haushalt hat in den vergangenen Jahren von den Wechselmöglichkeiten zu einem günstigeren Versorger profitiert.“
Durch Verbraucherportale wie www.toptarif.de/strom oder kostenlose Service-Hotlines wie 0800 – 10 30 499 können sich Verbraucher schnell und unkompliziert über Alternativen in ihrer Region informieren und kostenlos zu einem günstigeren Stromversorger wechseln.
Nach Angaben des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft beträgt der jährliche Stromverbrauch aller deutschen Haushalte knapp 140 Milliarden Kilowattstunden. Umgerechnet auf 40,1 Millionen Haushalte in der Bundesrepublik ergibt sich so ein Durchschnittsverbrauch von ca. 3.500 Kilowattstunden Strom pro Haushalt. Die errechneten Kosten für die Belieferung mit Strom beruhen auf diesem Durchschnittswert und sind für die einzelnen Monate ermittelt worden.
Quelle: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW): Energiemarkt Deutschland – Sommer 2009.
