Im Januar hatte der Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum noch bei 2,3 Prozent gelegen. 2009 waren die Tarifverdienste im Vergleich zu 2008 im Schnitt um 2,8 Prozent gestiegen. Allerdings lag die durchschnittliche Erhöhung der Tarifverdienste im April erneut über dem Anstieg der Verbraucherpreise von 1,0 Prozent.
Die Abschwächung der Tarifentwicklung führen die Statistiker darauf zurück, dass die hohen und mit einer langen Laufzeit versehenen Stufenabschlüsse in den Tarifverträgen auslaufen. Diese seien noch unter anderen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen abgeschlossen worden. Zudem fielen viele der im Berichtszeitraum neu abgeschlossenen Tariferhöhungen deutlich niedriger aus als im Vorjahr.
Die Abschwächung der Tarifentwicklung wirke sich allerdings nicht auf alle Wirtschaftsbereiche aus. So stiegen im April die tariflichen Monatsverdienste im Baugewerbe auf Jahressicht um 3,6 Prozent und im verarbeitenden Gewerbe um 2,6 Prozent. Mit 1,9 Prozent wurden im Bereich Verkehr und Lagerei durchschnittliche Tarifsteigerungen erzielt.
Unterdurchschnittlich fielen die Erhöhungen im Handel und im Gastgewerbe (jeweils 1,6 Prozent) sowie im öffentlichen Dienst und bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (jeweils 1,5 Prozent) aus. Am geringsten stiegen die tariflichen Monatsverdienste im Gesundheits- und Sozialwesen mit 0,9 Prozent.
ddp
