Business-on.de: Sind Sie gebürtig aus dem Rheinland?
Udo Wendt: Ich bin in Aachen geboren, dort aufgewachsen und habe dort meinen beruflichen Grundstein gelegt. Als sich mein beruflicher Mittelpunkt nach Köln verlagerte, habe ich die Nähe zur Domstadt gesucht. Hier lebe ich jetzt schon seit 14 Jahren. Das Rheinland ist mein Zuhause! So falsch kann das auch nicht sein, denn immer wieder treffe ich auf Menschen, die nach vorübergehendem Aufenthalt in anderen Städten oder Ländern alles dafür geben, wieder zurück nach Köln zu kommen.
„Die Rheinländer sollten sich ihrer Stärken bewusst sein und gerne noch mehr trommeln.“
Business-on.de: Welche Vorteile sehen Sie für Ihr Unternehmen in einem Standort in der Region?
Udo Wendt: Die Region hat mit ihrer Wirtschaftskraft sehr viele Vorteile. Zu meinem Bedauern wird die Region oft unterschätzt und auf wenige Überschriften reduziert. Aus Köln kommend treffe ich auf viele Menschen in der Republik und stoße dann auf Begriffe wie Karneval, Kölsch, Dom, Klüngel und den FC. Leider nur sehr selten werde ich auf die Wirtschaftskraft, die von hier ausgeht, angesprochen. Themen wie attraktive Arbeitsplätze, renommierte Hochschulen, innovative Unternehmen, zentrale Lage, hoher Freizeitwert und bezahlbare Preise werden als Werte – wenn überhaupt – erst spät genannt. Hier könnten sich die Rheinländer ihrer Stärken ruhig bewusster sein und gerne noch mehr „trommeln“.
Business-on.de: Wie beurteilen Sie die Zukunft Ihrer Branche Unternehmens in der Region?
Udo Wendt: Die Deutsche Bank feiert jetzt im Rheinland ihr 100-jähriges Bestehen. Neben der festen Rolle aus dieser Tradition kommend sehe ich gerade für die Deutsche Bank einen festen Platz in der Zukunft. Die Welt rückt immer enger zusammen. In dieser Konstellation benötigt man einen starken Partner vor Ort, der zudem einen guten Zugang zu einem internationalen Netzwerk hat. In dieser Kombination fühle ich uns ideal aufgestellt.
Business-on.de: Besteht Ihrer Meinung nach hinsichtlich der wirtschaftlichen Faktoren im Rheinland noch Optimierungsbedarf?
Udo Wendt: Ich würde mir wünschen, dass wir uns bewusster werden, wie wichtig eine gute Infrastruktur für den Wohlstand der Bevölkerung ist. Das kommt nicht von alleine und es bedarf kontinuierlicher Investitionen, um das Erreichte abzusichern. Die Diskussionen hierzu beschränken sich nach meiner Ansicht zu sehr auf die Rheinbrücken. Meines Erachtens stehen die Rheinbrücken – eher symbolisch – für viele weitere Themen, die unsere Zukunftsfähigkeit sicherstellen.
Was sagt IHK Hauptgeschäftsführer Ulf Reichardt zur der Infrastruktur des Rheinlandes? Hier geht es zum Interview.
Christian Weis