In Nordrhein-Westfalen war nach den Zahlen des Statistischen Landesamtes ein Zuwachs von 13,4 Prozent zu verzeichnen. In Bonn wurden im ersten Quartal 2010 49 Unternehmensinsolvenzen gemeldet, das waren 14 Prozent mehr als im ersten Quartal 2009 (43). Im Rhein-Sieg-Kreis blieb die Situation fast unverändert – von 82 im ersten Quartal 2009 auf 83 im ersten Quartal 2010 (+ 1,2 Prozent). Von den Insolvenzen in Bonn waren 194 Beschäftigte betroffen, die voraussichtlichen Forderungen belaufen sich auf 36 Millionen Euro. Im Rhein-Sieg-Kreis waren 175 Beschäftigte betroffen bei Forderungen von 35,7 Millionen Euro. „Die Zahlen sind auf die Wirtschafts- und Finanzkrise zurück zu führen, wobei wir aber davon ausgehen, dass wir den Scheitelpunkt der Krise hinter uns gelassen haben, auch wenn die Substanz bei vielen betroffenen Unternehmen nicht ausreichen wird, so dass weitere Insolvenzen zu erwarten sind“, erläutert IHK-Konjunkturexpertin Carina Nillies.
Bei den Insolvenzen handelt es sich zu fast zwei Drittel um Kleingewerbetreibende, Einzelunternehmer oder Freiberufler, der Anteil der GmbHs beläuft sich auf knapp 30 Prozent. Nillies: „Unsere Region ist stark von kleinen Unternehmen im Dienstleistungsbereich geprägt, so dass der Anstieg bei den Unternehmensinsolvenzen nicht auf den Arbeitsmarkt durchgeschlagen hat. Hier sind die Zahlen nach wie vor positiv, wobei die Kurzarbeit in vielen Industriebetrieben dämpfend wirkt, aber auch generell rückläufig ist.“
Mit einem eigenen Veranstaltungsprogramm „Stark für den Aufschwung. Finanzierung, Innovation, Märkte“ möchte die IHK Bonn/Rhein-Sieg ihre Unternehmen bei der Bewältigung der Wirtschafts- und Finanzkrise unterstützen und neue Perspektiven für Wachstum und Beschäftigung aufzeigen. Nähere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen gibt es unter www.ihk-bonn.de, Webcode 881.
Quelle: IHK Bonn/Rhein-Sieg
