Der Verband der lnsolvenzverwalter Deutschlands (VID) erwartet in diesem Jahr einen weiteren Anstieg auf über 35 000 Firmenpleiten. «Die anhaltende Konjunkturschwäche und auslaufende Stützungsmaßnahmen wie zum Beispiel die Kurzarbeit werden in 2010 zunehmend dazu führen, dass auch solide Unternehmen in Schwierigkeiten geraten», sagte der VID-Vorsitzende Siegfried Beck. Es sei nicht ausgeschlossen, dass der Rekordwert von knapp 40 000 Firmeninsolvenzen aus den Jahren 2003 und 2004 wieder erreicht wird.
Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilte, stieg die Zahl der Verbraucherinsolvenzen um 3 Prozent auf 101 102. 2008 waren die Verbraucherinsolvenzen zum ersten Mal seit Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999 zurückgegangen.
Insgesamt wurden 2009 von den deutschen Amtsgerichten 162 907 Insolvenzfälle gemeldet, fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Die offenen Forderungen beliefen sich auf rund 85 Milliarden Euro. Dies war laut Statistik die bisher höchste Forderungssumme und ist auf die Insolvenzen einiger wirtschaftlich bedeutender Unternehmen zurückzuführen. Im Jahr 2008 lagen die Forderungen bei 33,5 Milliarden Euro.
Im Dezember 2009 wurden den Statistikern zufolge 2583 Unternehmensinsolvenzen gezählt, 15,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Insgesamt nahm die Zahl der Insolvenzen um 8,1 Prozent auf 13 586 Fälle zu. Auch die Verbraucherinsolvenzen nahmen um 6,5 Prozent auf 8656 Fälle deutlich zu.
ddp
