Das Blatt schrieb, Porsche-Miteigentümer und VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech habe in Weissach für eine Veräußerung der Sportwagenfirma an VW geworben und ein von VW-Vorstandschef Martin Winterkorn erarbeitetes Konzept vorgelegt. Danach solle VW Porsche für elf Milliarden Euro kaufen. Damit wären die Familien auf einen Schlag schuldenfrei.
Piech soll zudem vorgeschlagen haben, sich sofort von Porschechef Wendelin Wiedeking und dessen Finanzvorstand Holger Härter zu trennen. Sie sollten Winterkorn und VW-Finanzchef Hans Dieter Pötsch ersetzt werden. Porsche ist nach Presseberichten durch die milliardenschwere VW-Übernahme in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Derzeit hält das Unternehmen 50,8 Prozent an VW.
Wiedeking sei Piech mit einem Alternativkonzept entgegengetreten, schrieb das Blatt. Er wolle die Geldprobleme vor allem durch eine Kapitalerhöhung lösen. Die Eigentümer sollten die Finanzmittel zur Verfügung stellen, um die Eigenständigkeit Porsches zu bewahren. Zugleich habe Wiedeking auf den Plan verzichtet, 75 Prozent der VW-Anteile zu erwerben sowie einen Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag anzupeilen. Er wolle sich nun mit der Rolle eines starken, aber nicht gänzlich dominierenden Großaktionärs begnügen.
Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück machte den Familienvertretern dem Magazin zufolge in Weissach heftige Vorwürfe. Sie hätten in den vergangenen 10 Jahren dank steigender Unternehmensgewinne 15 Milliarden Euro verdient. Er könne nicht fassen, dass sie nun kein Geld in den Konzern stecken wollten und stattdessen sogar einem Verkauf an Volkswagen zustimmen würden. Eine derartige Entschuldung von Milliardären auf dem Rücken der Beschäftigten werde er niemals akzeptieren.
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